Apremilast
Handelsname: Otezla®
Synonyme: N-{2-[(1S)-1-(3-Ethoxy-4-methoxyphenyl)-2-(methylsulfonyl)ethyl]-2,3-dihydro-1,3-dioxo-1H-isoindol-4yl}acetamid, CC 10004, Apremilastum
Englisch: apremilast
Definition
Apremilast ist ein Phosphodiesterase-Hemmer, der unter anderem zur Behandlung der Psoriasisarthritis eingesetzt wird.
Chemie
Apremilast ist ein gelblicher Feststoff und mit < 1 mg·ml-1 in Wasser und Ethanol (25 °C) löslich. Sein Schmelzpunkt liegt bei 144 °C. Die Substanz hat die Summenformel C22H24N2O7S und eine molare Masse von 460,5 g·mol-1. Der Wirkstoff gehört zu den Antiphlogistika und ist ein Dioxoisoindolacetamid-Derivat.
Wirkmechanismus
Der entzündungshemmende Effekt von Apremilast beruht auf der Hemmung der Phosphodiesterase-4 (PDE-4). Dadurch erhöht sich die intrazelluläre Konzentration von cAMP in Synoviozyten, was zu einer verminderten Freisetzung von TNF-α, IL-17 und IL-13 führt, die als Entzündungsmediatoren agieren. Es kommt außerdem zu einer erhöhten Freisetzung von IL-10, eines antiinflammatorisch wirkenden Interleukins.
Pharmakokinetik
Apremilast kann unabhängig von der Nahrungsaufnahme oral eingenommen werden und erreicht seine maximale Konzentration im Blutplasma nach etwa 2,5 Stunden. Die Plasmaproteinbindung beträgt circa 68 %. Der Wirkstoff wird in der Leber metabolisiert, hauptsächlich von CYP3A4, aber auch von CYP1A2 und CYP2A6. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 6 bis 9 Stunden, die bis zu 23 Metabolite werden über Harn oder Faeces ausgeschieden.
Indikationen
Apremilast wird zur Behandlung einer aktiven Psoriasisarthritis oder einer mittelschweren bis schweren chronischen Plaque-Psoriasis bei Erwachsenen eingesetzt. Patienten mit einer Psoriasisarthritis können kombiniert antirheumatische Arzneimittel erhalten. Der Einsatz von Apremilast ist empfehlenswert, wenn eine vorherige DMARD-Therapie nicht angesprochen hat. Bei Patienten mit einer Plaque-Psoriasis wird Apremilast eingesetzt, wenn eine systemische Therapie kombiniert mit UV-A-Licht nicht erfolgreich war.
Darüber hinaus kann Apremilast zur Behandlung eines Behçet-Syndroms eingesetzt werden.
Dosierung
Die Behandlung wird über 6 Tage einschleichend begonnen mit der Gabe von Tabletten mit 10 mg beziehungsweise 20 mg Wirkstoffgehalt. Danach entspricht die normale Dosierung zwei Tabletten (morgens und abends), mit jeweils 30 mg Wirkstoff.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosierung angepasst werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören:
- Kopfschmerzen
- Durchfall
- Übelkeit
- Infektionen der oberen Atemwege
- Rhinopharyngitis
- Müdigkeit
Bei der Einnahme von Apremilast kann es außerdem zu depressiven Verstimmungen und suizidalen Gedanken, sowie zu Gewichtsverlust kommen. Bei Patienten mit Depressionen oder untergewichtigen Patienten müssen die Risiken sorgfältig abgewägt werden.
Wechselwirkungen
Es kann zu Wechselwirkungen mit Cytochrom-P450-Enzym-Induktoren (z.B. Rifampicin und Phenytoin) kommen. Sie vermindern den Plasmaspiegel und verringern dadurch die Wirkung von Apremilast.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Lactase-Mangel
- Galactoseintoleranz
- Glucose-Galactose-Malabsorption
Zulassung
Apremilast wurde 2014 in den USA und 2015 in Europa zugelassen.