Interleukin-17-Familie
Englisch: interleukin 17 family
Definition
Die Interleukin-17-Familie, kurz IL-17, ist eine Gruppe proinflammatorischer Zytokine, die von Immunzellen - vor allem von TH17-Zellen - produziert wird. Ihre Bildung erfolgt auf eine Stimulation der Zellen mit Interleukin-23 (IL-23) hin.
Hintergrund
IL-17 interagiert mit dem IL-17-Rezeptor, von dem drei Varianten existieren, die als IL-17-Rezeptor A, B und C bezeichnet weden. Nach Bindung werden verschiedene Signalkaskaden aktiviert, die z.B. zur Produktion von Chemokinen führen. Diese rekrutieren weitere Immunzellen zum Ort der Entzündung, u.a. Monozyten und neutrophile Granulozyten.
Desweiteren ist Interleukin-17 mit allergischen Reaktionen assoziiert. Außerdem spielt es vermutlich eine wichtige Rolle bei vielen Erkrankungen, darunter rheumatoide Arthritis, Asthma bronchiale, systemischer Lupus erythematodes (SLE), Psoriasis und multiple Sklerose.
Mitglieder
Mitglieder der IL-17-Familie beim Menschen sind:
- Interleukin-17A (IL-17A)
- Interleukin-17B (IL-17B)
- Interleukin-17C (IL-17C)
- Interleukin-17D (IL-17D)
- Interleukin-17E (IL-17E, Interleukin-25)
- Interleukin-17F (IL-17F)
Alle Mitglieder haben eine ähnliche Aminosäurensequenz und enthalten 4 hoch konservierte Cysteinreste.
Pharmakologie
Aufgrund ihrer Beteiligung an immunregulatorischen Funktionen werden Inhibitoren von Interleukin-17 (Anti-IL-17-Antikörper) zur Behandlung verschiedener Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis vulgaris, Psoriasis-Arthritis und ankylosierender Spondylitis eingesetzt. Darüber hinaus kommen sie bei autoinflammatorischen Erkrankungen wie Hidradenitis suppurativa zum Einsatz.
Beispiele sind Secukinumab, Ixekizumab und Bimekizumab. Der Anti-IL-23-Antikörper Ustekinumab hemmt vermutlich auch die IL-17-Wirkung.