Ixekizumab
Handelsname: Taltz®
Defitition
Ixekizumab ist ein monoklonaler Antikörper mit antiinflammatorischen Eigenschaften aus der Gruppe der Immunsuppressiva. Er wird zur Therapie der Psoriasis vulgaris eingesetzt.[1]
Hintergrund
Die Psoriasis vulgaris (Plaque-Psoriasis) ist eine chronisch-entzündliche, gutartige und nicht-infektiöse Hauterkrankung. Verschiedene Interleukine spielen eine zentrale Rolle in der Pathogenese der Erkrankung, so auch Interleukin-17A (IL-17A). Es wird von TH17-Zellen ausgeschüttet und stimuliert die Proliferation und Aktivierung von Keratinozyten. Dadurch wird es mit der Entzündungsaktivität der Psoriasis in Verbindung gebracht.[1][2]
Wirkmechanismus
Ixekizumab ist ein rekombinanter, humanisierter monoklonaler Antikörper des Typs IgG4. Er bindet mit hoher Affinität und Spezifität an das Zytokin Interleukin-17A. Durch die selektive Bindung blockiert Ixekizumab die Interaktion mit dem IL-17-Rezeptor und verhindert so die Proliferation und Aktivierung von Keratinozyten, wodurch der Entzündungsprozess in der Haut gelindert wird.[1]
Pharmakokinetik
Die Eliminationshalbwertszeit von Ixekinumab liegt bei 13 Tagen. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) nach einer Initialdosis von 160mg beträgt 19,9 μg/ml. Die durchschnittliche Bioverfügbarkeit von Ixekizumab nach subkutaner Verabreichung beträgt 54 bis 90 %.[1]
Indikation
- Erstlinientherapie von mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis bei erwachsenen Patienten
- Zweitlinientherapie bei erwachsenen Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis - allein oder in Kombination mit Methotrexat (MTX)[1]
Dosierung
Ixekizumab wird subkutan injiziert. Auf die erste Dosis mit 160 mg folgt eine Injektion mit 80 mg, die in den ersten zwölf Behandlungswochen alle 14 Tage und danach alle vier Wochen verabreicht wird.[1]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Folgende Nebenwirkungen treten sehr häufig (≥ 1:10), häufig (≥ 1:100, < 1:10) oder gelegentlich (≥ 1:1.000, < 1:100) auf:
- Infektionen und parasitäre Erkrankungen: Infektionen der oberen Atemwege, Tinea-Infektionen, Herpes simplex, Candida-Infektionen, Konjunktivitis, Phlegmone
- Blutbildendes System: Neutropenie, Thrombozytopenie
- Immunsystem: Angioödem
- Atemwege: Schmerzen im Oropharynx
- Gastrointestinaltrakt: Übelkeit
- Allgemein: Reaktionen an der Injektionsstelle[1]
Wechselwirkungen
Es wurden keine In-vivo-Wechselwirkungsstudien durchgeführt, da Wechselwirkungen nicht zu erwarten sind. Es gibt keine Berichte zur Rolle von IL-17 bei der Regulierung von Cytochrom P450-Enzymen.[1]
Kontraindikation
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- klinisch bedeutsame aktive Infektionen, z.B aktive Tuberkulose
- Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund mangelnder Untersuchungen[1]
Besondere Hinweise
Es wurden Fälle einer Neuerkrankung oder Exazerbation von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet. Bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist daher eine engmaschige Überwachung angezeigt.[1]
Lagerung
Der Arzneistoff muss im Kühlschrank gelagert werden (2°C - 8°C).
Zulassung
Der Arzneistoff ist in der EU seit 2016 zugelassen und wird von Eli Lilly vermarktet.[1]
Nutzenbewertung
Der Zusatznutzen einer Therapie mit Ixekizumab wird vom G-BA auf der Basis der vom IQWiG ausgewerteten Studienergebnisse wie folgt eingeordnet:[3]
- Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen in der Therapie der mittelschweren bis schweren Plaque-Psoriasis gegenüber einer zweckmäßigen Vergleichstherapie mit Adalimumab, Infliximab oder Ustekinumab
Kosten
Die Jahrestherapiekosten betragen pro Patient rund 24.000 €.
Quellen
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 Fachinfo Ixekizumab abgerufen am 10.09.2018
- ↑ Pharmazeutische Zeitung online Antipsoriatika - Neue Therapien im Vergleich abgerufen am 10.09.2018
- ↑ IQWiG-Berichte – Nr. 514 Ixekizumab (Plaque Psoriasis) Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V abgerufen am 10.09.2018