Interleukin-23
Definition
Interleukin-23, kurz IL-23, ist ein proinflammatorisches Zytokin, das von Immunzellen (v.a. von dendritischen Zellen, Monozyten und Makrophagen) gebildet wird.
Hintergrund
Zusammen mit IL-12, IL-27 und IL-35 gehört IL-23 zur IL-12-Zytokinfamilie. IL-23 spielt bei der T-Zell-Aktivierung eine Rolle und stimuliert die Expansion und das Überleben von TH17-Zellen.
Biochemie
IL-23 ist ein Heterodimer, das aus den Untereinheiten IL23A und IL12B besteht. Der Rezeptor für IL-23 ist ebenfalls ein Heterodimer (IL12RB1 and IL23R). Dessen Aktivierung führt zur Induktion des JAK-STAT-Signalwegs.
Klinik
Autoimmunerkrankungen und Krebserkrankungen können mit einer erhöhten IL-23-Produktion einhergehen, was IL-23 als therapeutische Zielstruktur interessant macht.
Pharmakologie
Die Aktivität von IL-23 kann durch monoklonale Antikörper pharmakologisch gehemmt werden. Beispiele sind Guselkumab, Risankizumab, Tildrakizumab, Mirikizumab und Ustekinumab. Diese Wirkstoffe werden bei Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis, Psoriasisarthritis oder Morbus Crohn eingesetzt, um die Entzündungsreaktion zu kontrollieren.[1]
Eine weitere Möglichkeit, IL-23-Effekte zu steuern, ist die Hemmung der durch IL-23 aktivierten Signalwege. Dazu verwendet man Tyrosinkinasehemmer wie Deucravacitinib.
Quellen
- ↑ Vuyyuru SK et al. Targeting IL-23 for IBD: Rationale and Progress to Date. Drugs. 2023