Nachtschweiß
Synonym: nächtliche Hyperhidrose
Englisch: night sweat
, sleep hyperhidrosis
Definition
Mit dem Begriff Nachtschweiß bezeichnet man ein unphysiologisch starkes Schwitzen (Hyperhidrosis) während der Bettruhe. Nachtschweiß zählt zu den Allgemeinsymptomen.
ICD10-Code: R61.9
Symptome
Die Ausprägung von Nachtschweiß kann sehr unterschiedlich sein und von einem diskreten Schweißfilm auf der Haut bis hin zur Durchnässung der Bettwäsche reichen. Intensiver Nachtschweiß führt häufig zu Schlafstörungen, da der Patient durch das Schwitzen oder das anschließend einsetzende Kältegefühl in der Nacht aufwacht.
Ursachen
Nachtschweiß hat sehr vielfältige Ursachen, die trivial oder schwerwiegend sein können. Unter anderem kommen als Auslöser in Frage:
- Infektionskrankheiten
- Akute Infektionskrankheiten
- Chronische Infektionskrankheiten
- Pilzinfektionen
- Malignome
- Autoimmunerkrankungen
- Neurologische Erkrankungen
- Hormonelle Störungen
- Stoffwechselerkrankungen
- Diabetes mellitus (Nächtliche Hypoglykämie)
- Psychische bzw. psychosomatische Ursachen
- Externe Ursachen
- Hohe Umgebungstemperatur
- Überwärmung
- Sonstige
- Schlafapnoesyndrom
- Fatigue-Syndrom
- GERD
- Ernährung (Scharfe Gewürze, Alkohol)
- Medikamente
- Alkoholismus
- Drogenentzug
- Schwangerschaft
Nachtschweiß, der sich keiner Ursache zuordnen lässt, wird als idiopathischer Nachtschweiß bezeichnet. Die Kombination aus Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsverlust bezeichnet man als B-Symptomatik.
Diagnostik
Ohne weitere Symptome ist die Diagnostik des Nachtschweißes eine Herausforderung. Zunächst sollte eine orientierende internistische Abklärung mit ausführlicher Anamnese und gründlicher körperlicher Untersuchung (Auskultation Herz/Lunge, Lymphknoten etc.) erfolgen.
In Abhängigkeit von der Verdachtsdiagnose können dann weitere Verfahren (Bildgebung, Labor) zur Anwendung kommen.
Körperliche Untersuchung
- Allgemeinzustand (Gewichtsverlust?, Kachexie?)
- Vitalparameter (Körpertemperatur, Puls, Blutdruck): Ein erhöhter Blutdruck in Verbindung mit Nachtschweiß kommt z.B. beim [[Phäochromozytom vor, Tachykardie bei Hyperthyreose.
- Palpation aller Lymphknotenstationen: Eine Lymphadenopathie oder Splenomegalie steuert die Verdachtsdiagnose in Richtung eines Lymphoms oder einer Leukämie. Bei Patienten mit einem Hodgkin-Lymphom sind vor allem die zervikalen Lymphknoten betroffen.
- Inspektion des Oropharynx: Eine orale Candidiasis weist auf ein Immunopathie hin, lockeres Gewebe im Rachenbereich kann auf eine obstruktive Schlafapnoe deuten.
- Reflexstatus: Hyperreflexie kommt bei Hyperthyreose vor.
- Inspektion der Haut: Auf Petechien als Zeichen einer Endokarditis achten.
Labor
Bildgebung
Therapie
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