Selenmangel
Englisch: selenium deficiency
Definition
Unter einem Selenmangel ist ein zu geringer Gehalt des Spurenelementes Selen im menschlichen Organismus zu verstehen. Da es sich bei Selen um ein essentielles Spurenelement handelt, ist eine Mangelernährung häufig Ursache eines Selenmangels.
Ursachen
Folgende Faktoren können zu einem Selenmangel führen:
- Strenger Vegetarismus oder Veganismus
- Parenterale Ernährung durch Sondenkost
- Leben in selenarmen Gegenden (z.B. Teile von Skandinavien, China, Neuseeland)
- Anorexia nervosa
- Bulimie
- Dialyse
- chronischer Durchfall
- Malabsorption
- Maldigestion
- Laxantienabusus
- Nephrotisches Syndrom
- Diabetes insipidus
- starke Blutverluste bei Verletzungen, Menstruation oder Hämorrhoiden
Pathophysiologie
Selen stellt im Körper ein u. a. ein wichtiges Redoxsystem dar. In Form von Selenocystein ist es in folgenden Enzymen vorhanden:
Bei einem Selenmangel kommt zu einer Funktionseinschränkung der selenabhängigen Enzyme. Insbesondere die Glutathionperoxidase kann nicht mehr effektiv arbeiten, was u.a. zu einem erhöhten Tumorrisiko führt. Die verminderte Aktivität der Dejodase führt zu einer Unterfunktion der Schilddrüse.
Symptome
- Anämie
- Hautausschlag
- auffällige Nägel
- geringere Spermiendichte im Ejakulat
- Wachstumsstörungen
- Störungen der Ossifikation
- Myopathie
- Kardiomyopathie (in Teilen Chinas auch endemisch als sog. Keshan-Krankheit)
- Herzrhythmusstörung
- Lebernekrose
- Leberkarzinom
- Kaschin-Beck-Krankheit
Diagnose
Ein Selenmangel wird durch labordiagnostische Analyse des Selengehaltes im Blutplasma und auf den Erythrozyten diagnostiziert. Liegt der Wert unter 60 µg/l liegt ein Selenmangel vor.
Therapie
- Selensubstitution
- symptomatische Behandlung
siehe auch: Selenose
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