Keshan-Krankheit
Definition
Bei der Keshan-Krankheit handelt es sich um eine seltene Form von Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung), die wahrscheinlich auf einen Selenmangel zurückzuführen ist. Folglich tritt die Erkrankung gehäuft in Regionen mit selenarmer Umwelt auf.
Bedeutung von Selen
Das Element Selen ist essentieller Bestandteil der Aminosäure Selenocystein. Diese ist ein wichtiger Baustein des Enzyms Glutathion-Peroxidase, welches im menschlichen Körper für den Abbau von freien Radikalen bzw. oxidativem Stress verantwortlich ist.
Namensgebung
Die Keshan-Krankheit ist nach einem besonders selenarmen Landkreis in China (Kèshān) benannt.
Verbreitung
In Kèshān und einigen anderen Gebieten Nordostchinas kommt die Erkrankung des Myokards recht gehäuft vor. In anderen Regionen der Erde wurde sie bisher noch nie beschrieben.
Pathologie
Mit zunehmender Zeit hypertrophiert das Myokard immer mehr. Hinzu kommt eine fortschreitende bindegewebige Umwandlung mit Kalzifikationen. Wie sich der Zusammenhang zwischen dem Selenmangel und dem Ausbruch der Krankheit darstellt, ist noch unklar. Vermutet wird auch die Beteiligung von Viren und genetischen Faktoren.
Symptome
- Herzrhythmusstörungen
- Herzinsuffizienz
- Veränderungen im EKG
- kardiogener Schock
Diagnose
- Nachweis des Selenmangels
- Bildgebende Verfahren
Therapie
Supplementation von Selen.