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Rocuroniumbromid

Handelsnamen: Esmeron®, Rocuroniumbromid Pfizer® u.a.
Synonym: Rocuronium
Englisch: rocuronium bromide

1. Definition

Rocuroniumbromid ist ein mittellang wirkendes, nicht-depolarisierendes Muskelrelaxans mit raschem Wirkungseintritt. Es stellt eine Weiterentwicklung des Vecuroniumbromids dar.

2. Wirkmechanismus

Rocuroniumbromid wirkt als kompetitiver Antagonist an nikotinergen Acetylcholinrezeptoren (nAChR) der motorischen Endplatte. Die Wirkung tritt bereits nach 1-3 Minuten ein und hält etwa 40 bis maximal 90 Minuten an.

Rocuronium führt im Gegensatz z.B. zu Atracurium zu keiner bzw. nur zu geringer Histaminfreisetzung.

3. Pharmakokinetik

Nach intravenöser Injektion beträgt die mittlere Eliminationshalbwertszeit 73 Minuten, das Verteilungsvolumen im Steady State 203 mg/kgKG und die Plasmaclearance 3,7 ml/kgKG/min. Die Plasmaproteinbindung liegt bei 25 %. Teilweise wird Rocuronium durch Decarboxylierung am 17. Kohlenstoffatom zum inaktiven [[Metabolit]en] 17-Desacetylrocuroniom verstoffwechselt.

Rocuroniumbromid wird im Urin und über die Galle ausgeschieden. Die Exkretion im Urin erreicht innerhalb von 12-24 Stunden 40 %. Nach Injektion einer radioaktiv markierten Dosis Rocuroniumbromid beträgt die Ausscheidung nach 9 Tagen durchschnittlich 47 % im Urin und 43 % im Fäzes. Ungefähr 50 % wird unverändert wiedergefunden.

4. Indikationen

Rocuronium wird häufig als Muskelrelaxans für längere Operationen eingesetzt. Weiterhin eignet es sich bei schwierigen Intubationen, da seine Wirkung sofort mit Sugammadex antagonisiert werden kann. Aufgrund seiner kurzen Anschlagzeit wird Rocuronium als Alternative zu Succinylcholin zur Blitzeinleitung verwendet.

Des Weiteren kommt Rocuronium auch bei der Dauerrelaxierung von beatmeten Patienten auf der Intensivstation zum Einsatz.

5. Darreichungsform

6. Dosierung

  • initiale Vollrelaxierung: 0,6 mg/kgKG
  • Nachinjektionsdosis: ca. 15-20 % der Initialdosis
  • Infusionsdosis: 0,3-0,6 mg/kgKG/h nach Gabe der Initialdosis

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

7. Nebenwirkungen

In höheren Dosierungen blockiert Rocuronium die Acetylcholinrezeptoren der postganglionären parasympathischen Neurone. Die Folgen sind Mundtrockenheit und Tachykardie.

8. Wechselwirkungen

9. Kontraindikationen

Da Rocuronium renal und biliär ausgeschieden wird, sollte es bei Patienten mit klinisch signifikanten Leber-, Gallenwegs- oder Nierenerkrankungen nur mit Vorsicht eingesetzt werden.

10. Antagonisierung

Die Wirkung von Rocuronium ist durch Sugammadex innerhalb von 60-90 Sekunden komplett antagonisierbar. Weiterhin kann die Wirkung durch Gabe der Cholinesterase-Hemmer Neostigmin oder Edrophonium aufgehoben werden.

11. Hinweise

Das Medikament muss im Kühlschrank gelagert werden (2 °C bis 8 °C).

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21.03.2024, 08:54
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