Rickettsiales
Englisch: rickettsiales
Definition
Rickettsiales bilden eine Ordnung kleiner Bakterien innerhalb des Stamms der Proteobacteria, die sowohl human- als auch tierpathogene Erreger enthält.
Taxonomie
- Domäne: Bakterien (Bacteria)
- Stamm: Proteobacteria
- Klasse: Alphaproteobacteria
- Ordnung: Rickettsiales
- Klasse: Alphaproteobacteria
- Stamm: Proteobacteria
Eigenschaften
Rickettsiales sind kokkoide, stäbchenförmige oder pleomorphe, gramnegative Bakterien. Sie sind unbeweglich und vermehren sich obligat intrazellulär durch Zweiteilung.
Vertreter
Innerhalb der Ordnung Rickettsiales können derzeit (2021) zwei Familien unterschieden werden, die wiederum mehrere Gattungen und Spezies enthalten. Aufgrund ständiger taxonomischer Umstrukturierungen sind mehrere Familien sowie Gattungen noch nicht vollständig zugeordnet, weshalb die folgende Tabelle nur unter Berücksichtigung der ständigen Änderungen Gültigkeit hat.
Familie | Gattung |
---|---|
Rickettsiaceae | |
Anaplasmataceae |
Klinik
Vertreter der Ordnung Rickettsiales sind sowohl human- als auch tierpathogen und werden vorrangig über belebte Vektoren (v.a. Zecken, Milben und Flöhe) während der Blutmahlzeit am Wirt übertragen.
Wichtige Erkrankungen sind z.B.:
Erreger | Erkrankung | Vektor | Wirte |
---|---|---|---|
Rickettsia rickettsii | Rocky-Mountain-Fleckfieber | Ixodidae | Mensch, Hund |
Rickettsia conorii | Mittelmeerfleckfieber | Rhipicephalus sanguineus | Mensch, Nager |
Rickettsia typhi | Murines Fleckfieber | Siphonaptera | Mensch, Nager |
Ehrlichia chaffeensis | Humane monozytäre Ehrlichiose | Amblyomma americanum | Mensch, Hund, Weißwedelhirsch |
Anaplasma phagocytophilum | Ixodes spp. | Mensch, Hund, Pferd, Wiederkäuer |
Diagnose
Die Diagnose basiert auf einer umfangreichen Anamnese unter Zuhilfenahme verschiedener labormedizinischer Untersuchungsverfahren (z.B. ELISA, Immunfluoreszenz, gefärbter Blutausstrich oder PCR).
Therapie
Rickettsiales sind empfindlich gegenüber Tetrazyklinen, z.B. Doxycyclin.
Quellen
- NCBI. Taxonomy Lifemap (abgerufen am 16.10.2021)
Literatur
- Selbitz HJ, Truyen U, Valentin-Weigand P (Hrsg.). 2015. Tiermedizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre. 10., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart. ISBN: 978-3-8304-1262-5
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