Rickettsia conorii
Definition
Rickettsia conorii ist ein Bakterium aus der Familie der Rickettsiaceae. Es ist der Erreger des Mittelmeerfleckfiebers.
Vorkommen
Rickettsia conorii kommt im Mittelmeerraum, in Afrika, in Indien, in Gebieten um das schwarze und kaspische Meer sowie vermutlich in Mexiko vor.
Übertragung
Die Übertragung erfolgt durch Zecken, auch transovariell auf die nächste Zeckengeneration. Reservoir sind wilde Nager und Hunde. Eine zunehmende Einschleppung auch nach Europa ist durch Hunde gegeben, die aus Endemiegebieten mitgenommen werden.
Klinik
Rickettsia conorii führt nach einer Inkubationszeit von 5-7 Tagen zum Mittelmeerfleckfieber. An der Stelle der Zeckenbisses bildet sich ein kleines Ulkus mit schwärzlichem Grund und deutlichem roten Hof ("tache noire", tritt in 70% der Fälle auf). Zusätzlich kommt es zur Schwellung der regionalen Lymphknoten, zu hochfebrilen Temperaturen, zu Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Am 4.-5. Krankheitstag tritt ein makulopapulöses Exanthem auf, das sich zentrifugal vom Stamm ausbreitet. Oft sind Gesicht, Handflächen und Fußsohlen betroffen. Es persistiert ca. 5-7 Tage.
Die Erkrankung heilt ohne spezifische Therapie meist nach wenigen Tagen bis 2 Wochen aus.
Komplikationen können sein:
- schwere Hautnekrosen
- Augenbeteiligung
- Meningoenzephalitis
- gastrointestinale oder renale Manifestationen
Therapie
Die Krankheit wird mit Tetrazyklinen, Chloramphenicol oder Ciprofloxacin behandelt.
Prognose
Unbehandelt beträgt die Letalität ca. 1-6% (hauptsächlich ältere Patienten, Patienten mit G6PD-Mangel oder Alkoholkrankheit).
Quellen
Laborlexikon.de; abgerufen am 01.05.2021