Synonym: Anaplasma-Infektion, Ehrlichiose (veraltet)
Englisch: anaplasmosis
Als Anaplasmose des Rindes bezeichnet man Infektionskrankheiten, die durch verschiedene Anaplasma-Arten ausgelöst werden.
Anaplasmen sind obligat intrazelluläre, gramnegative und pleomorphe Bakterien aus der Familie der Anaplasmataceae der Gattung Rickettsien. Die Erreger werden sowohl von den Nymphen als auch von den Imagines unterschiedlicher Zeckenarten (Ixodidae) übertragen.
Anaplasmen kommen weltweit vor. Sie werden regional durch unterschiedliche Zeckenarten übertragen.
Anaplasmen sind vektorgebundene Erreger, die während der Blutmahlzeit (Hämatophagie) von den Zecken auf den Wirten übertreten. Nach der Infektion parasitieren sie in zytoplasmatischen Vakuolen reifer sowie unreifer hämatopoetischer Zellen, insbesondere in neutrophilen Granulozyten und Erythrozyten.
Art | Erkrankung | Vektor | Wirt |
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Anaplasma marginale | Maligne bovine Anaplasmose |
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Anaplasma centrale | Benigne bovine Anaplasmose |
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Anaplasma bovis | Bovine Anaplasmose |
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Anaplasma phagocytophilum | Bovine granulozytäre Anaplasmose |
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Die Diagnose wird mittels direktem Erregernachweis in Giemsa-gefärbten Blutausstrichen oder mithilfe einer PCR gestellt.
Anaplasmen sind gegenüber verschiedenen Tetrazykline sensibel. Die Behandlung kann z.B. mit Oxytetrazyklin (11 mg/kgKG i.v.) über 10 bis 14 Tage durchgeführt werden.
Bei der Verabreichung von Antibiotika sind die vorgeschriebenen Wartezeiten für tierische Produkte (z.B. Milch, Fleisch) unbedingt einzuhalten.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Fachgebiete: Innere Medizin, Parasitologie, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 20. März 2021 um 14:55 Uhr bearbeitet.
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