Rickettsia typhi
Synonym: Rickettsia mooseri (obsolet)
Definition
Rickettsia typhi ist ein kleines (ca. 0,3 µm) aerobes, stäbchenförmiges, gramnegatives Bakterium, das zur Familie der Rickettsiaceae gehört. Es ist der Erreger des murinen Fleckfiebers (endemisches Fleckfieber).
Vermehrung
Es handelt sich bei Rickettsia typhi um parasitäre Organismen, die ausschließlich in lebenden Zellen gedeihen (obligat intrazellulär). Sie dringen in das Zytoplasma der Wirtszellen, meist Endothelzellen, ein und sind so vor dem Immunsystem des Wirtes geschützt. Hier findet anschließend die Vermehrung durch Querteilung statt. Die Freisetzung aus den Wirtszellen erfolgt entweder durch Exozytose oder durch Lyse der Wirtszelle.
Aufgrund der Abhängigkeit von den Wirtszellen kann Rickettsia typhi nicht in einfachen Nährmedien, sondern nur in Zellkulturen angezüchtet werden.
Vorkommen
Rickettsia typhi kommt weltweit vor, gehäuft jedoch in Tropen und Subtropen, insbesondere in Küstenregionen.
Übertragung
Die Übertragung von Rickettsia typhi erfolgt in erster Linie über den Rattenfloh (Xenopsylla cheopsis), wobei auch Läuse und Milben als mögliche Überträger gelten. Die Erreger befinden sich im Kot der Tiere und geraten über die Stich- oder Bissverletzungen in den menschlichen Organismus. Das Hauptreservoir stellen Ratten dar, es können jedoch auch andere Wirte als Reservoir dienen, darunter Hausmäuse, Spitzmäuse und Katzen.
Klinik
Rickettsia typhi führt nach einer Inkubationszeit von 9 - 14 Tagen zum murinen Fleckfieber. Die Klinik ist wie beim klassischen Fleckfieber, normalerweise zeigt sich jedoch ein milderer Verlauf und die Heilung erfolgt spontan.
Die Letalität beträgt unbehandelt unter 5%.
Nachweis
Der Nachweis von Rickettsia typhi erfolgt durch Kultivierung im Dottersack von Hühnerembryonen, in Zellkulturen oder durch eine Polymerase-Kettenreaktion (PCR) mit Material aus dem Blut oder aus Gewebebiopsien.
Therapie
Zur antibiotischen Behandlung der Erkrankung stehen Doxycyclin, Gyrasehemmer und Rifampicin zu Verfügung.
Quellen
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