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Anaplasmose (Hund)

Synonyme: granulozytäre Ehrlichiose, canine Anaplasmose
Englisch: canine anaplasmosis

1. Definition

Die Anaplasmose des Hundes ist eine durch Bakterien der Ordnung Rickettsiales (Rickettsien) hervorgerufene Infektionskrankheit. Die durch den zur selben Ordnung gehörenden Erreger Ehrlichia canis hervorgerufene monozytäre Ehrlichiose bezeichnet man als canine Ehrlichiose (Ehrlichiose des Hundes) bezeichnet.

2. Erreger

Der Erreger der caninen Anaplasmose ist Anaplasma phagocytophilum. Es handelt sich hierbei um ein obligat intrazelluläres gramnegatives Bakterium. Er lebt in neutrophilen Granulozyten und vermehrt sich dort in zytoplasmatischen Vakuolen. Es wird über Zecken als Vektoren übertragen. Außer Hunden sind auch Katzen, Pferde, Wiederkäuer und Menschen empfänglich. Es handelt sich also um eine Zoonose. Beim Menschen ist Anaplasma phagocytophilum Erreger der humanen granulozytären Anaplasmose. Vektor der Krankheit ist vor allem der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus).

3. Epizootiologie

Im Gegensatz zur Ehrlichiose des Hundes ist die canine Anaplasmose in ganz Europa recht verbreitet. Dies hängt mit der Verbreitung des Vektors zusammen. Ixodes ricinus kommt in ganz Europa vor. Im Gegensatz dazu kommt die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) ursprünglich nur in wärmeren Gebieten vor, so dass auch die canine Ehrlichiose eher in südlichen Ländern verbreitet ist.

4. Klinik

Das klinische Bild der Krankheit ist uneinheitlich. Es können im Krankheitsverlauf Fieber, Anorexie, Apathie, Polyarthritis und Lymphadenopathie auftreten. Aufgrund der charakteristischen Thrombozytopenie kann es zu einer erhöhten Blutungsneigung kommen, die sich in spontanen Blutungen äußern kann.

5. Diagnose

In den neutrophilen Granulozyten befindliche Zellhaufen (Morulae) können im entsprechend gefärbten Blutausstrich dargestellt werden. Außerdem ist der Nachweis des Erregers mittels PCR möglich. Etwa 3 Wochen post infectionem läßt sich ein Antikörpernachweis mittels IFAT (indirektem Immunofluoreszenztest) führen. Hierbei ist allerdings zu bedenken, dass die Tiere zu Beginn der Krankheit noch seronegativ sind und ein sicherer serologischer Nachweis erst mindestens 3 Wochen nach der Erkrankung möglich ist. Ein typisches Symptom im Blutbild ist Thrombozytopenie mit daraus folgender Blutungsneigung.

6. Therapie

Die Therapie kann mit einem passenden Antibiotikum erfolgen. Tetrazykline sind Mittel der Wahl. Die Behandlung erfolgt in der Regel über einen Zeitraum von 3-4 Wochen.

7. Prophylaxe

Vorbeugend sollten Hunde laufend mit entsprechenden Akariziden gegen Zecken behandelt werden. Außerdem sollten Tiere nach jedem möglichen Kontakt mit Zecken (Spaziergang) gründlich nach Zecken abgesucht werden und diese sollten entfernt werden.

Es sollte bedacht werden, dass dies nicht nur bei Reisen in Mittelmeerländern, sondern auch in Deutschland zu beachten ist.

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Dr. Frank Antwerpes
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21.03.2024, 09:13
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