Mezlocillin
Synonym: Mezlocillinum
Definition
Mezlocillin ist ein Arzneimittel aus der Wirkstoffklasse der Antibiotika. Es zählt zu den Acylaminopenicillinen und wird bei einer ganzen Reihe von verschiedenen bakteriellen Infektionen eingesetzt; u. a. im Rahmen der Therapie einer Sepsis oder einer Meningitis. Es ist ein typisches Breitbandantibiotikum, da seine Anwendungsgebiete sehr vielseitig sind.
Chemie
Mezlocillin hat die Summenformel C21H25N5O8S2 und eine molare Masse von 539,58 g/mol.
Anwendungsgebiete
- Sepsis
- Meningitis
- Infektionen im Bereich der Knochen
- Weichteilinfektionen
- Infektionen an der Herzscheidewand (Septum cordis)
- Infektionsprophylaxe bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem im Rahmen von größeren chirurgischen Eingriffen
- Gallenwegsinfekt
- Infektionen der Luftwege
- Bauchfellentzündung
- Harnwegsinfektionen
- Blasenentzündung
- Nierenentzündung (v. a. Nierenbeckenentzündung)
- Tripper
- Behandlung von Verletzungen und Verbrennungen (Entzündungsprophylaxe)
Wirkmechanismus
Mezlocillin hemmt die bakterielle Zellwandsynthese und wirkt dadurch bakterizid. Der Wirkstoff wird durch Penicillinase-bildende Bakterienstämme inaktiviert und deshalb bei Bedarf mit einem Betalaktamaseinhibitor (z.B. Sulbactam) kombiniert. Die Wirksamkeit gegenüber Escherichia coli und Klebsiellen wird durch Zugabe eines Betalaktamaseinhibitor deutlich gesteigert.
Wirkspektrum
Die Wirkung von Mezlocillin umfasst ein breites Spektrum gramnegativer und grampositiver Keime. Aufgrund der sich stetig veränderten Resistenzsituation ist für genauere Aussagen zur Wirksamkeit ein Antibiogramm notwendig. Die Wirkung gegenüber Pseudomonas aeruginosa ist schwächer als die von Azlocillin.
Dosierung
Die empfohlene Tagesdosis für Mezlocillin liegt bei 80-150 mg/kg Körpergewicht (KG), entsprechend 3 Tagesdosen mit jeweils 2-3 g Mezlocillin. Die Dosis kann bei Bedarf auf 200-300 mg/kg KG gesteigert werden, entsprechend 3 x täglich 4-5 g Mezlocillin. Ausschlaggebend sind die Dosiserungsangaben des jeweiligen Herstellers.
Wie alle Betalaktamantibiotika ist Mezlocillin ein zeitabhängig wirkendes Antibiotikum, dessen Wirkspiegel gleichmäßig über der minimalen Hemmkonzentration (MHK) gehalten werden müssen.
Anwendung
Intravenös (i.v.) als Injektion oder Infusion, da es oral über den Gastrointestinaltrakt nicht resorbiert werden kann.
Resistenzen
Auch gegenüber Mezlocillin kommt es zunehmend zu Resistenzen. Erreger, die im Antibiogramm als Penicillin- und Ampicillin-resistent ausgewiesen werden, sind auch gegenüber Mezlocillin resistent.
Nebenwirkungen
Kontraindikationen
- Menschen mit Neigung zu Allergie
- Überempfindlichkeit gegen Mezlocillin und Cephalosporine
- Asthma
Schwangerschaft
Eine Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit ist möglich.