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Gallenwege

(Weitergeleitet von Gallenweg)

Synonyme: Gallengänge, Gallengangsystem
Englisch: bile ducts

1. Definition

Als Gallenwege werden die kanalikulären anatomischen Strukturen bezeichnet, welche die in der Leber synthetisierte Galle in den Zwölfingerdarm (Duodenum) befördern. Die Gallenblase gehört im weiteren Sinn ebenfalls zu den Gallenwegen.

Gallenblase, Gallengänge und Ausführungsgänge des Pankreas

2. Hintergrund

Täglich werden etwa 400-500 ml Gallenflüssigkeit in das weit verzweigte System der Gallengänge abgegeben. Die epitheliale Auskleidung der Gallengänge erfolgt durch einen spezialisierten Zelltyp, die Cholangiozyten.

3. Einteilung

Bei den Gallengängen hat sich eine beschreibende Einteilung in intrahepatische und extrahepatische Gallenwege bewährt.

3.1. Intrahepatische Gallenwege

Die intrahepatischen Gallenwege umfassen alle Gallenwege bis zur Leberpforte (Porta hepatis). Sie sind mit Ausnahme der großen Lebergänge nur mikroskopisch sichtbar.

Gallengänge in ihrer kleinsten Form beginnen zwischen den Leberzellen (Hepatozyten) als Gallenkanälchen (Canaliculi biliferi). Gelegentlich wird auch die Bezeichnung "Gallenkapillaren" verwendet, die aber irreführend ist, da die Canaliculi im Gegensatz zu den Blutkapillaren keine Endothelauskleidung besitzen.

Die Gallenkanälchen ziehen vom Zentrum eines Leberläppchens zentrifugal zur Läppchenoberfläche. Dort gehen sie in die kurzen Hering-Kanälchen (Ductuli biliferi) über. Diese wiederum münden in die zwischen den Leberläppchen gelegenen Gallengänge (Ductus biliferi interlobulares), welche sich in den so genannten Periportalfeldern zwischen je drei Leberläppchen befinden.

Die Ductus biliferi formieren sich zu größeren Sammelgefäßen, die in Begleitung der intrahepatischen Leberarterien verlaufen. Sie münden schließlich in die großen intrahepatischen Lebergänge, den Ductus hepaticus dexter und den Ductus hepaticus sinister.

3.2. Extrahepatische Gallenwege

Die extrahepatischen Gallenwege, sind die Gallenwege, die sich außerhalb der Leber befinden. Der linke und der rechte Lebergang vereinigen sich nahe der Porta hepatis zum Ductus hepaticus communis, der in mehr als 90 % der Fälle extrahepatisch liegt. Sein Lumen hat einen Durchmesser von etwa 5 bis 6 mm, das sich nach einer Cholezystektomie auf 8 bis 10 mm aufweiten kann.

Mit dem Abgang des zur Gallenblase ziehenden Ductus cysticus wird der Ductus hepaticus communis schließlich zum Ductus choledochus.

Der Ductus cysticus stellt einen Weg zur Speicherung von Galle in der Gallenblase bereit, der Ductus choledochus verläuft im Ligamentum hepatoduodenale zum Duodenum. Der letzte Gangabschnitt des Ductus choledochus kann dabei intrapankreatisch, partiell intrapankreatisch oder vollständig extrapankreatisch liegen. Er vereinigt sich mit dem Ductus pancreaticus der Bauchspeicheldrüse zur Ampulla hepatopancreatica, welche durch die Papilla duodeni major in das Duodenum mündet.

4. Klinik

Erkrankungen der Gallenwege bezeichnet man als Cholangiopathien. Beispiele sind die primär biliäre Cholangitis (PBC) und die primär sklerosierende Cholangitis (PSC).

5. Podcast

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6. Bildquelle

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