Leberläppchen
Synonym: Lobulus hepatis, Zentralvenenläppchen
Englisch: lobules of liver
Definition
Die Leberläppchen sind kleine morphologische Struktureinheiten des Lebergewebes, die aus Leberzellen (Hepatozyten) aufgebaut sind.
Neben dieser anatomischen Aufteilung kann das Lebergewebe auch nach funktionellen Aspekten strukturiert werden. Hierzu siehe: "Leberazinus" und "Portalläppchen".
Histologie
Leberläppchen haben einen idealisiert hexagonalen Querschnitt mit einem Durchmesser von 1-2 mm. Die Leber enthält schätzungsweise 1 bis 1,5 Millionen Leberläppchen. Die Angaben zur Anzahl schwanken in der Literatur zwischen "50.000-100.000" und "mehreren Millionen" - genau nachgezählt hat noch niemand. Bei einem mittleren Lebervolumen von 1,5-1,8 Liter und dem ungefähren Volumen eines Leberläppchens von etwa 1-2 mm3 ist die Annahme von etwa 1 Mio. Leberläppchen jedoch rechnerisch plausibel.
Jeweils drei Leberläppchen begrenzen eine kleine Bindegewebszone, die man als Periportalfeld bezeichnet. Sie hat im histologischen Schnitt etwa die Form eines Dreiecks und enthält die so genannte Glisson-Trias, die aus folgenden Elementen besteht:
- Ductus biliferi interlobulares (Verzweigung des Gallengangs)
- Arteria interlobularis (Ast der Arteria hepatica propria)
- Vena interlobularis (Ast der Pfortader)
Die Mitte jedes Leberläppchens bildet eine Zentralvene. Um sie herum sind radiär Reihen von Leberzellen angeordnet, die sich als große Zellen mit einem runden Zellkern und deutlichem Nukleolus darstellen. Aufgrund ihrer linearen Anordnung spricht man auch von Leberzellbalken bzw.-bälkchen.
Zwischen den Leberzellbalken befinden sich erweiterte Kapillargefäße, die Lebersinusoide. In ihnen mischt das arterielle Blut der Arteriae interlobulares mit dem venösen Blut der Venae interlobulares und fließt in Richtung auf die Zentralvene.
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- Bildquelle Podcast: Gebhardt Ahornberg
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