Lebersinusoid
Englisch: liver sinusoid
Definition
Die Lebersinusoide sind erweitere Kapillarräume des Lebergewebes (Sinusoide), welche sich zwischen den Leberbälkchen befinden.
Histologie
Die Lebersinusoide laufen radiär auf die Zentralvene eines Leberläppchens zu. In ihnen mischt sich das sauerstoffreiche Blut aus den Ästen der Arteria hepatica propria und das nährstoffreiche Blut aus den Ästen der Vena portae. Die Lebersinusoide besitzen ein weiteres Lumen (ca. 15 μm) als die Blutkapillaren (ca. 6 μm). Die hämodynamische Konsequenz davon ist, dass das passierende Blut bei gleichem Volumenstrom langsamer fließt, als es durch die gewöhnlichen, engeren Kapillaren fließen würde.
Die Lebersinusoide weisen eine diskontinuierliche Endothelauskleidung auf, die sie vom Disse'schen Raum und den sich daran anschließenden Leberbälkchen abgrenzt. Die Poren zwischen den platten Endothelzellen sind nicht von einer Basallamina verschlossen, so dass auch größere Molekülkomplexe (z.B. Lipoproteine bis 70 nm) das Endothel passieren können. Lediglich für Blutzellen und große Chylomikronen ist es impermeabel.
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- Bildquelle Podcast: Gebhardt Ahornberg