Sinusoid
Englisch: sinusoidal capillary
Definition
Ein Sinusoid ist ein kleines Blutgefäß, das aus einem diskontinuierlichen Endothelverband besteht und im wesentlichen einer erweiterten Kapillare entspricht. Das Adjektiv zur Bezeichnung der entsprechenden Gefäßeigenschaft lautet sinusoidal.
Histologie
Sinusoide findet man in der Leber, in der Milz, im Knochenmark, sowie in endokrinen Organen und lymphatischen Geweben. Ihr Durchmesser liegt etwa zwischen 15 und 40 µm, teilweise auch darüber. Das Endothel der Sinusoide ist im Gegensatz zum regulären Endothel diskontinuierlich, d.h. es besitzt große Poren und hat keine zusammenhängende Basallamina. Durch den größeren Porendurchmesser und die fehlende Basallamina im Bereich der Poren unterscheidet es sich auch vom fenestrierten Endothel.
In der Leber und im Knochenmark weisen die Endothelzellen der Sinusoide passagere transzelluläre Poren auf, die im Knochenmark als Migrationsporen bezeichnet werden und bis zu 3 µm Durchmesser erreichen können.
Funktion
Sinusoide sind für makromolekulare Plasmabestandteile wie Proteine (z.B. Albumin, Lipoproteine) sowie teilweise für bestimmte Blutzellen durchgängig. Ihre Gewebearchitektur ermöglicht dadurch den freien Austausch von Makromolekülen und Zellen zwischen Gewebe und Blut. Im Knochenmark treten in den Sinusoiden zum Beispiel die reifen Blutzellen aus dem Markraum in den Intravasalraum über.
Beispiele
um diese Funktion zu nutzen.