Milzsinusoid
Synonyme: Milzsinus, Sinus venosus
Englisch: splenic sinusoid
Definition
Die Milzsinusoide sind weitlumige Blutkapillaren der venösen Strombahn, die in der Milz vorkommen. Ihr Endothel ist diskontinuierlich, d.h. es besitzt kleine Öffnungen, durch die Makromoleküle und Blutzellen aus dem umgebenden Gewebe in die Strombahn wechseln können.
Hintergrund
Die Milzsinusoide sammeln das Blut aus dem retikulären Gewebe der roten Milzpulpa. Sie besitzen ein diskontinuierliches Endothel, das flexible, 1 - 7 µm große Lücken ohne Basallamina aufweist. Diese Lücken bilden einen mechanischen Filter: Junge Erythrozyten mit guter Membranflexibilität können die Lücken passieren, während ältere oder abnorme Erythrozyten im retikulären Gewebe hängen bleiben und dort von Makrophagen konsumiert werden. Neben den Erythrozyten wird so auch Zelldebris durch die Sinusoide abgefangen. Zellen, welche die Endothelbarriere der Milzsinusoide passieren konnten, werden in die Pulpavenen weitergeleitet.
Die Endothelzellen der Milzsinusoide haben eine langgestreckte, spindelartige Form und bilden kurze Zellausläufer, die sie mit ihren Nachbarzellen verbinden. Von außen wird die Form der Sinusoide durch feine retikuläre Fasern gesichert.
Literatur
- Radivoj V. Krstic: Human Microscopic Anatomy: An Atlas for Students of Medicine and Biology Springer Science & Business Media, 1991
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