MODY
Abkürzung für: Maturity-Onset Diabetes of the Young
Definition
Als MODY bezeichnet man den untypischerweise bereits vor dem 25. Lebensjahr auftretenden Diabetes mellitus, welcher klinisch an einen Typ-2-Diabetes ("Altersdiabetes") erinnert.
Gemäss WHO gehört der MODY zu der Gruppe der "genetischen Defekte der Beta-Zell-Funktion" und wird in mutationsspezifische Subgruppen eingeteilt.
Ursachen
Der MODY-Diabetes beruht auf Mutationen von Genen, die im Glukosestoffwechsel benötigt werden. Die Vererbung erfolgt meist monogen autosomal-dominant. Ein MODY manifestiert sich bereits in der Kindheit oder Jugend und ist anfangs noch nicht insulinpflichtig. Der Anteil an MODY-Diabetikern unter allen Diabetikern liegt bei 2-5%.
Einteilung
Die folgenden, heterogenen Genmutationen können zum Phänotypen eines MODY führen:
- MODY 1: HNF4A (hepatocyte nuclear factor-4-alpha); hepatischer Transkriptionsfaktor, Chromosom 20 q13.12 (5% der Fälle)
- MODY 2: GCK (Glucokinase); Chromosom 7 p13 (10 - 15% der Fälle)
- MODY 3: HNF1A (hepatocyte nuclear factor-1-alpha); hepatischer Transkriptionsfaktor, Chromosom 12 q24.2; mit 65% der Fälle die häufigste MODY-Form in Europa; die Manifestation geschieht in der frühen Pubertät; es kann zu ausgeprägten Hyperglykämien kommen; charakteristisch ist außerdem eine erniedrigte Nierenschwelle für Glukose
- MODY 4: PDX1 (pancreas/duodenum homeobox protein-1); Chromosom 13 q12.1
- MODY 5: TCF2 (hepatic transcription factor-2); hepatischer Transkriptionsfaktor, Chromosom 17 cen-q21.3
- MODY 6: NEUROD1 (neurogenic differentiation 1); Chromosom 2 q32
- MODY 7: KLF11 (Krueppel like factor 11); Chromosom 2 p25
- MODY 8: CEL (carboxyl ester lipase); Chromosom 9 q34
- MODY 9: PAX4 (paired box gene 4); Chromosom 7 q32
- MODY 10: INS (insulin gene); Chromosom 11 p15.5
- MODY 11: BLK (B-lymphoid tyrosine kinase); Chromosom 8 p23
- PNDM: permanenter neonataler Diabetes mellitus; aktivierende Mutationen in ABCC8- oder KCNJ11-Gen auf Chromosom 11.
- TNDM: transienter neontaler Diabetes mellitus, u.a. durch Imprinting-Defekte auf Chromosom 6.
Diagnostik
Der Verdacht auf einen MODY besteht bei:
- familiärer Häufung (meist autosomal-dominanter Erbgang)
- Fehlen von Inselzell-Antikörpern
- Manifestationsalter in früher Jugend (bei PNDM und TNDM bereits in ersten Lebenswochen)
Durch den Nachweis einer der oben genannten Mutationen kann man die endgültige Diagnose stellen.
Therapie
Anfangs sind Sulfonylharnstoffe ausreichend, später aber eine Insulintherapie unumgänglich.
um diese Funktion zu nutzen.