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Lapatinib

Handelsnamen: Tyverb®, Tykerb®
Synonyme: Lapatinibum, Lapatinibditosylat-Monohydrat
Englisch: lapatinib

1. Definition

Lapatinib ist ein Arzneistoff aus der Wirkstoffgruppe der Tyrosinkinaseinhibitoren, dessen Einsatzschwerpunkt die Chemotherapie bestimmter Formen von Brustkrebs darstellt. Hierbei erfolgt die Anwendung entweder als Mono- oder als Kombinationspräparat.

2. Chemie

Das Zytostatikum besitzt die Summenformel C29H26ClFN4O4S und wird nach der IUPAC-Nomenklatur als N-[3-Chlor- 4-(3-fluorbenzyloxy)phenyl]- 6-{5-[4-(methylsulfonyl)- 2-azabutyl]-2-furyl} chinazolin-4-amin bezeichnet. Das Kohlenstoffmolekül besitzt mehrere Benzolringe und weist dadurch einen aromatischen Charakter auf. Die molare Masse der schwefelhaltigen Verbindung beträgt 581,06 g/mol. Bei Zimmertemperatur liegt Lapatinib als gelbliches Pulver vor, das sich kaum in Wasser lösen lässt.

3. Wirkungsmechanismus

Etwa ein Viertel der Mammakarzinome exprimieren bestimmte Wachstumsrezeptoren auf ihrer Zelloberfläche. Diese werden als HER2/neu und EGFR bezeichnet und vermitteln nach Verbindung mit einem Molekül Wachstumshormon die Proliferation des Tumorgewebes. Lapatinib dringt in die Krebszelle ein und bewirkt dort eine Blockade der Tyrosinkinasedomäne der o. g. Rezeptoren. Zwar können sich weiterhin Wachstumshormonmoleküle an die Rezeptoren binden, die zellteilungs- und wachstumsfördernde Effekt kann jedoch nicht mehr vermittelt werden. Lapatinib wirkt somit antiproliferativ.

4. Pharmakologie

Lapatinib wird über CYP3A4 metabolisiert.

5. Indikationen

  • Lapatinib wird als Zweitlinientherapie in Kombination mit Capecitabin oder Trastuzumab bei fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinomen eingesetzt, die HER2 überexprimieren.
  • Desweiteren wird Lapatinib in Kombination mit einem Aromatasehemmer bei postmenopausalen Frauen mit Hormonrezeptor-positivem, metastasierten Mammakarzinom eingesetzt, die nicht für eine Chemotherapie vorgesehen sind.

In klinischen Studien wird darüber hinaus der Einsatz von Lapatinib bei Neurofibromatose Typ 2 erforscht.

6. Darreichungsform

Die Applikation erfolgt - anders als bei den meisten Zytostatika - oral in Form von Tabletten.

7. Nebenwirkungen

8. Wechselwirkungen

Durch seinen Metabolismus besitzt Lapatinib Potenzial für eine Reihe von Arzneimittel-Wechselwirkungen. Es handelt sich um ein Substrat des Enzymkomplexes CYP3A4. Gleichzeitig übt es eine hemmende Wirkungen auf folgende Komplexe aus:

Der gleichzeitige Genuss von Grapefruitsaft ist aus diesem Grund kontraindiziert.

9. Kontraindikationen

10. Ausblick

Da Lapatinib aufgrund seiner geringen Molekülgröße die Blut-Hirn-Schranke passieren kann, könnte mittelfristig ein Einsatz bei Hirntumoren getestet werden.

Fachgebiete: Arzneimittel

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Gunnar Römer
Medizinjournalist/in
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
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21.03.2024, 09:12
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