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Halicephalobus-gingivalis-Infektion (Pferd)

1. Definition

Als Halicephalobus-gingivalis-Infektion bezeichnet man eine Parasitose beim Pferd, die durch Parasiten aus der Gattung Halicephalobus verursacht wird.

2. Erreger

Halicephalobus gingivalis ist ein saprophytisch lebender Nematode aus der Ordnung Rhabditida, der sporadisch das zentrale Nervensystem von Pferden befällt.

3. Epidemiologie

Halicephalobus gingivalis kommt in den USA, in Europa und in Japan vor.

4. Pathogenese

Der opportunistische Parasit kommt im Erdreich vor und dringt durch kleine Hautverletzungen im Mundbereich oder über die Augen in den Wirt ein. Nach der Infektion wandern die Nematoden in verschiedene Organe. Die Weibchen legen im Gehirn ihre Eier ab, die letztendlich zu lokalen bzw. multifokalen Schädigungen im Gewebe führen. Es entwickelt sich eine eosinophile und granulomatöse Enzephalitis mit typischen zentralnervösen Symptomen.

5. Klinik

Betroffene Pferde zeigen unterschiedlich stark ausgeprägte Symptome. Das klinische Bild hängt vom Ausmaß und vom Ort der Entzündung ab. Die Symptomatik kann z.B. Anorexie, Ataxie, Inkontinenz, Blindheit, verminderte Reflexe, Tremor und Aggressivität umfassen.

6. Diagnose

Eine Diagnosestellung gestaltet sich schwierig. In seltenen Fällen können Veränderungen des Liquor cerebrospinalis mit Erhöhung des Proteingehalts sowie einer Pleozytose mit neutrophilen und eventuell eosinophilen Granulozyten beobachtet werden.

Im Zuge der Sektion lassen sich Veränderungen der Nieren (fibrotische Zubildungen mit Infiltrationen von Entzündungszellen und Nematoden) sowie multiple, bilaterale und asymmetrische Malazie-Herde im Gehirn festgestellen. Oftmals sind etliche adulte Nematoden sowie Larven und Zygote makroskopisch sichtbar.

7. Therapie

Eine Therapie mit antiparasitischen und antiphlogistischen Maßnahmen ist in jedem Fall indiziert. Als Antiparasitika kommen folgende Wirkstoffe zum Einsatz:

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

Als Antiphlogistika können Flunixin oder Phenylbutazon verwendet werden.

8. Prognose

Infektionen, die bereits schwere, ausgedehnte Läsionen verursacht haben, haben meist eine infauste Prognose. In Einzelfällen ist eine Behandlung erfolgreich.

9. Literatur

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06.06.2020, 12:08
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