Fenbendazol
Handelsnamen: Fenbendatat, Panacur, Ascapilla, Coglazol, Orystor
Synonyme: Methyl-5-(phenylthio)-2-benzimidazolcarbamat
Englisch: fenbendazole
Definition
Fenbendazol ist ein in der Veterinärmedizin angewendetes Breitband-Anthelminthikum, das zur Therapie gegen Endoparasiten angewendet wird. Es gehört zur Gruppe der Benzimidazole.
Chemie
Der Arzneistoff liegt bei Raumtemperatur als grau-weißliches, geruchloses Pulver vor und ist nur sehr gering wasserlöslich. Er hat die chemische Summenformel
- C15H13N3O2S
und hat seinen Schmelzpunkt bei rund 230 °C. Das Molekül besitzt 3 Benzolringe und gehört damit zu den aromatischen Kohlenwasserstoffverbindungen.
Anwendungsgebiet
Fenbendazol wirkt gegen ein breites Spektrum an Endoparasiten, wie z. B. Band- und Fadenwürmer. Entscheidender Nachteil hingegen ist die langsame Wirkung, weswegen es bei Carnivoren (Fleischfresser) aufgrund der sehr schnellen Darmpassage weniger gut wirksam ist.
Wirkungsmechanismus
- Bindung des Fenbendazol-Moleküls an Tubulin (Bestandteil der Mikrotubuli)
- irreversible Beschädigung des Zytoskeletts
- Störung bzw. Ausfall sämtlicher lebenswichtigen zellulären Vorgänge der parasitären Zelle (z. B. ATP-Synthese, Ionentransport, Glucoseaufnahme)
- Parasit wird nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und stirbt ab
Darreichungsform
Fenbendazol ist in unterschiedlichen Formen verfügbar, darunter Tabletten und Pasten (häufig für Haustiere), Granulate und Pulver zur Beimischung zum Futter bei Nutztieren sowie flüssig als Suspension.
Um eine Resistenzentwicklung zu verhindern, sollten regelmäßige Wechsel der Wirkstoffe und strategische Entwurmungsprogramme durchgeführt werden.
Fenbendazol wird abhängig von Gewicht, Tierart und Art der Parasiteninfektion dosiert.
Nebenwirkungen
Es handelt sich um ein prinzipiell sehr gut verträgliches Medikament. Lediglich selten kommt es zu gastrointestinalen Symptomen. Bei Vögeln kann es zu Störungen während der Mauser kommen.
Quellen
- vetpharm.uzh.ch – Fenbendazol, abgerufen am 16.07.2024