Gewürznelke
Synonyme: Caryophyllus aromaticus, Eugenia caryophyllus, Jambuse, Würznägleinbaum u.a.
Pharmazeutische Droge: Caryophylli flos
Handelsnamen: Klosterfrau Melissengeist®, Tiger Balm® u.a.
Englisch: clove
Definition
Die Gewürznelke ist eine Heilpflanze aus der Familie der Myrtengewächse. Die aus der Gewürznelke gewonnenen pflanzlichen Wirkstoffe werden als Antiseptikum, Anästhetikum sowie zur Appetitförderung und Verdauungsanregung eingesetzt.
Hintergrund
Die Gewürznelke ist insbesondere in Indonesien und auf den ostafrikanischen Inseln Pemba und Sansibar beheimatet. In der Pharmazie finden die Blütenknospen Verwendung. In der Volksmedizin kommen Gewürznelken-Zubereitungen oral bei gastrointestinalen Beschwerden wie Diarrhoe und Flatulenz und topisch bei Kopfschmerzen, Rhinitis sowie Hautkrankheiten wie Akne und Dermatose zum Einsatz.
Indikationen
Der Wirkstoff wird zur Therapie von Entzündungen im Mund- und Rachenraum verwendet. Aufgrund der lokalanästhetischen Effekte verabreicht man den Arzneistoff bei Hals- und Zahnschmerzen. Darüber hinaus wird das Arzneimittel traditionell zur Verbesserung des Wohlbefindens bei Nervosität und Unruhe angewendet.
Applikationsformen
Die Heilpflanze wird als Salbe sowie Flüssigkeit zur inneren und äußeren Anwendung auf der Haut appliziert.
Wirkung
Neben dem ätherischen Öl sind in der Gewürznelke Flavonoide, Gerbstoffe sowie Sterole enthalten. Das Arzneimittel soll antiseptisch, antibakteriell, antiviral, antimykotisch, lokalanästhetisch sowie spasmolytisch wirken.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- allergische Reaktionen der Haut und Schleimhaut: Pruritus, Blasenbildung, Exanthem, Kontaktdermatitis, Erythem
- Atemwegserkrankungen: Bronchospasmen, Hustenreiz
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Brechreiz, Übelkeit, Sodbrennen, abdominale Schmerzen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Schwere Leberfunktionsstörungen
- Asthma bronchiale
- Gallenblasenentzündung, Verschluss der Gallenwege
- Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi
- Die Anwendung auf geschädigter Haut sowie bei Haut- oder Kinderkrankheiten, die mit Exanthemen einhergehen, ist kontraindiziert.
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Säuglinge, Kinder, Jugendliche