Elranatamab
Handelsname(n): Elrexfio®
Englisch: elranatamab
Definition
Elranatamab ist ein monoklonaler Antikörper zur Behandlung des multiplen Myleoms. Er bindet an das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) auf Myelomzellen sowie an das Transmembranprotein CD3 auf T-Zellen.
Wirkmechanismus
Elranatamab ist ein bispezifischer IgG-Antikörper, der zum einen gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA), das auf Myelomzellen vorkommt, und gegen CD3 auf T-Zellen des Immunsystems gerichtet ist. Der Antikörper erkennt somit sowohl die Tumor- als auch die Immunzelle, bringt diese in räumliche Nähe und erleichtert so, dass die T-Zelle die Myelomzelle abtötet.
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit beträgt 56,2 %, das mittlere Verteilungsvolumen 4,78 (zentrales Kompartiment) bzw. 2,83 l (peripheres Kompartiment). [1]
Indikation
- rezidiviertes und refraktäres multiples Myelom bei Patienten, die zuvor bereits mindestens drei Therapien erhalten haben, darunter einen immunmodulatorischen Wirkstoff, einen Proteasom-Inhibitor und einen Anti-CD38-Antikörper, und die während der letzten Therapie eine Krankheitsprogression gezeigt haben[1].
Darreichungsform
Elranatamab ist als Injektionslösung verfügbar. Die Anwendung erfolgt als subkutane Injektion.
Dosierung
Die empfohlene Dosierung beträgt 12 mg an Tag 1, 32 mg an Tag 4 gefolgt von der vollständigen Behandlungsdosis von 76 mg wöchentlich in Woche 2 bis 24. Nach einer Behandlung für 24 Wochen unter Ansprechen des Patienten wird auf ein zweiwöchiges Dosierungsschema gewechselt. Vor der Verabreichung von Elranatamab sollte prophylaktisch ein Antipyretikum, ein Glukokortikoid und ein Antihistaminikum verabreicht werden. Tritt ein Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS) oder ein Immuneffektorzell-assoziiertes Neurotoxizitätssyndrom (ICANS) auf, ist die Therapie abzusetzen.[1]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
- CRS: Symptome dieser potenziell tödlichen Nebenwirkung sind Fieber, Hypoxie, Schüttelfrost, Hypotonie, Tachykardie, Kopfschmerz und erhöhte Leberenzyme. Patienten sind auf die Symptome hinzuweisen und dazu anzuregen, sich bei Auftreten dieser Symptome sofort in ärztliche Behandlung zu begeben. Die Weiterbehandlung wird abgesetzt.
- neurologische Toxizität einschließlich des ICANS: Symptome sind Bewusstseinstrübungen, Krampfanfälle und motorische Schwäche
- erhöhte Infektneigung, Hypogammaglobulinämie; Pneumonie, Sepsis, Harnwegsinfektion
- Veränderungen des Blutbildes, v.a. Neutropenie, aber auch Anämie, Thrombozytopenie, Lymphopenie und Leukopenie. Vor Beginn und während der Therapie sollte deshalb das Blutbild überprüft werden.
- Hypokaliämie, Hypophosphatämie
- periphere Neuropathie
- Dyspnoe
- Durchfall, Übelkeit
- Ausschlag, trockene Haut
- Arthralgie
- Reaktionen an der Injektionsstelle, Fieber, Ermüdung
- erhöhte Transaminasen[1]
Wechselwirkungen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
Nutzenbewertung
Nach Einschätzung des IQWiG und der AkdÄ ist kein Zusatznutzen von Elranatamab in der zugelassenen Indikation belegt.[3] Eine Beschlussfassung des G-BA wird für Anfang Juli 2024 erwartet.
ATC-Code
- L01F
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels Elrexfio, EMA; aufgerufen am 27.05.2024
- ↑ Elrexfio. EMA, abgerufen am 27.05.2027
- ↑ Elranatamab - Multiples Myelom, rezidiv und refraktär, nach mind. 3 Vortherapien Stellungnahme der AkdÄ 06.05.2024, abgerufen am 27.05.2024
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