Synonym: EVC-Syndrom
Englisch: Ellis-van-Creveld syndrome
Das Ellis-van-Creveld-Syndrom ist eine seltene Erbkrankheit mit Ausbildung multipler Dysmorphien durch Mutationen im EVC-Gen.
Die Häufigkeit beschränkt sich weltweit auf etwa 150 dokumentierte Fälle. Das Ellis-van-Creveld-Syndrom gehört zu den seltenen Krankheitsbildern mit einer Prävalenz von 1:60.000 bis 1:200.000 Neugeborenen. Bei einigen Populationen ist die Auftretenswahrscheinlichkeit erhöht.
Nach der ICD-10 zählt das Ellis-van-Creveld-Syndrom zu den chondroektodermalen Dysplasien. Dementsprechend ist die Krankheit durch eine Achondroplasie und ektodermale Dysplasie charakterisiert.
Weiterhin wird es zu den Krankheitsgruppen der Kurzripp-Polydaktylie-Syndromen und der Ziliopathien gezählt.
Das Ellis-van-Creveld-Syndrom wird autosomal-rezessiv vererbt. Ursächlich sind Mutationen in den Genen EVC1 oder EVC2 auf Chromosom 4, die sich beide auf dem Genlokus p16 befinden. Der Phänotyp ist unabhängig vom betroffenen Gen gleich.
Pränatale Anomalien können mithilfe der Sonographie erkannt werden. Im Feinultraschall können beispielsweise der schmale Thorax, verkürzte Röhrenknochen, die Polydaktylie und Herzfehler festgestellt werden.
Postnatal können Skelettdysplasien zudem durch Röntgenaufnahmen dargestellt werden.
Folgende Erkrankungen sollten u.a. in der Differentialdiagnostik vom Ellis-van-Creveld-Syndrom abgegrenzt werden:
Eine eindeutige Diagnose kann durch einen Gentest auf Mutationen in den Genen EVC1 und EVC2 gestellt werden.
Als erblich bedingte Erkrankung ist das Ellis-van-Creveld-Syndrom nicht heilbar. Eine symptomatische multidisziplinäre Behandlung soll die Lebensqualität des Patienten verbessern und die Lebenserwartung erhöhen.
Primäres Ziel ist die Überwachung und Therapie der vital gefährdenden Symptome wie Herzfehler und Dyspnoe. Eventuelle orthopädische Eingriffe können die Knochendeformitäten korrigieren. Zudem ist eine zahnärztliche Betreuung induziert.
Prognostisch limitierend sind die Schwere des Herzfehlers und die Lungenunterfunktion. Diese beiden Parameter entscheiden in den ersten Lebensmonaten über die Lebenserwartung des Patienten.
Fachgebiete: Genetik
Diese Seite wurde zuletzt am 14. März 2016 um 09:06 Uhr bearbeitet.
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