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Drüse

(Weitergeleitet von Drüsengewebe)

Synonym: Glandula
Englisch: gland

1. Definition

Als Drüsen bezeichnet man Organe und im weiteren Sinne auch einzelne Zellen (beispielsweise Becherzellen), die in der Lage sind, spezifische Substanzen zu synthetisieren und sezernieren.

Dabei unterscheidet man je nach Ort der Freisetzung zwischen exokrinen Drüsen, die ihr Sekret an innere oder äußere Oberflächen abgeben und endokrinen Drüsen, die ins Blutgefäßsystem sezernieren.

2. Embryologie

Die Entwicklung von Drüsen nimmt ihren Ausgangspunkt von Epithelzellen, die im Fall exokriner Drüsen zapfenartig in das unterliegende Gewebe einwachsen und anschließend tubuläre Strukturen bilden. Mit zunehmendem Wachstum der Drüse kommt es zur Verzweigung der Drüsenschläuche, sodass sich bei großen Drüsen komplexe, baumartige Strukturen bilden.

3. Histologie

Mit Ausnahme der einzelligen Drüsen bestehen alle Drüsen im Bereich ihres Parenchyms aus einem spezialisierten Epithelzellverband, dem sogenannten Drüsenepithel. Gelegentlich sind sie von bindegewebigen Kapseln umgeben. Während endokrine Drüsen generell aus Zellinseln bestehen, die von einem dichten Netz aus Blutgefäßen umgeben sind, folgen exokrine Drüsen einem gemeinsamen Bauplan. Die eigentliche Synthese des Sekretes erfolgt in den Drüsenkörpern (Corpus glandulae) im Endstück der Drüse, die halbkugelförmig die ableitenden Sekretionswege umschließen. Auf das Endstück folgt das Ausführungsgangsystem, das an die Oberfläche mündet. In einigen Drüsen finden sich darüber hinaus weitere Gangsystemabschnitte:

Sie sind in der Lage, das Sekret zu modifizieren, indem sie Substanzen aus der primären Flüssigkeit aufnehmen oder in sie abgeben.

Einen speziellen histologischen Aufbau sieht man bei seromukösen Drüsen. Sie bestehen im Bereich ihres Drüsenkörpers aus Halbkugeln von niedrig prismatischem Epithel, das um die Ausführungsgänge herum angeordnet ist und ein visköses Sekret produziert. Auf dieses ist das hochprismatische Epithel in Form von sogenannten Ebner-Halbmonden aufgelagert, das die dünnflüssigen, serösen Anteile des Sekretionsproduktes bildet.

4. Einteilung

Drüsen lassen sich nach den verschiedensten morphologischen oder funktionellen Gesichtspunkten systematisieren. Einige wichtige Gliederungsformen sind im Folgenden aufgeführt.

4.1. ...nach Zellanzahl

4.2. ...nach Sekretionsziel

4.3. ...nach Sekretionsmodus

  • Ekkrine Drüsen: Sekretion ohne histologisch erkennbaren Zytoplasmaverlust
  • Merokrine Drüsen: Sekretion mit minimalem Verlust von Zytoplasma
  • Apokrine Drüsen: Sekretion durch Abgabe von Teilen der Zelle inklusive des apikalen Teils der Zellmembran
  • Holokrine Drüsen: Sekretion unter Zerfall der kompletten Zelle

4.4. ...nach Struktur

  • Azinöse Drüsen: beerenförmiger Aufbau mit hochprismatischem Epithel und englumigem Gangsystem
  • Alveoläre Drüsen: bläschenförmiger Aufbau mit niedrigem Epithel und weitlumigen Ausführungsgängen. Weiter unterteilbar in:
    • einfach alveolär
    • verzweigt alveolär
  • Tubuläre Drüsen: röhrenförmiger Aufbau mit teilweise stark gewundenen Drüsengängen. Weiter unterteilbar in:
    • einfach tubulär
    • verzweigt tubulär

Neben diesen Formen gibt es Mischformen, die als tubuloalveoläre und tubuloazinöse Drüsen bezeichnet werden.

4.5. ...nach Art des Sekretes

  • Muköse Drüsen: Sekretion eines schleimigen, zähflüssigen und hochviskösen Sekretes
  • Seröse Drüsen: Sekretion eines wässrigen und dünnflüssigen Sekretes
  • Seromuköse Drüsen: Sekretion eines gemischten, leicht viskösen Sekretes
  • Mukoseröse Drüsen: Sekretion eines gemischten, überwiegend mukösen Sekretes

5. Wichtige Drüsen des menschlichen Körpers

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