Meibom-Drüse
nach dem deutschen Anatomen Heinrich Meibom (1638-1700)
Synonym: Glandula tarsalis
Englisch: tarsal gland
Definition
Die Meibom-Drüsen sind an den Augenlidern befindliche Talgdrüsen.
Anatomie
Im Oberlid des Auges befinden sich etwa 30, im Unterlid etwa 20 tubuloalveolär verzweigte Drüsen. Dem Bau nach sind sie holokrine Talgdrüsen, d.h. der Talg entsteht durch den Untergang ganzer Zellen des Drüsenepithels.
Von den Basalzellen werden immer neue, reife Zellen nachgebildet. Beim Reifungsprozess der Zellen sammeln sich im Zytoplasma Fette, der Zellkern zerfällt, die Zelle löst sich auf und setzt die Fette als Talg in das Drüsenlumen frei.
Das Drüsenepithel und die Talgproduktion wird durch Testosteron gefördert. Die nadelstichgroßen Öffnungen der Meibomschen Talgdrüsen münden am hinteren Lidrand.
Kehrt man das Augenlid nach aussen um (Ektropionieren), so kann man die Meibomschen Drüsen als gelbliche, gekörnte Punkt-Linien am Hinterrand des Lides erkennen.
Funktion
Sie fetten den Lidrand ein, bewirken ein geschmeidiges Übergleiten der Tunica palpebrae über die Tunica tarsalis und verhindern ein Überlaufen der Tränenflüssigkeit.