Drüsenepithel
Englisch: glandular epithelium
Definition
Drüsenepithelien sind spezialisierte Epithelien, die überwiegend aus Zellen bestehen, die der Produktion und Abgabe (Sekretion) bestimmter Substanzen dienen.
siehe auch: Drüse
Embryologie
Im Laufe der Embryonalentwicklung wächst ein zapfenartiger Zellverband von der Epitheloberfläche in das darunter liegende Bindegewebe und differenziert sich hier zu Drüsenzellen. Bleibt die Verbindung zur Oberfläche direkt oder in Form eines Ausführungsganges erhalten, spricht man von einer exokrinen Drüse. Bildet sich die Verbindung zur Oberfläche in der weiteren Organentwicklung zurück, entsteht eine endokrine Drüse.
Lage
Je nach Lage der Drüsenzellen im Verhältnis zum Oberflächenepithel unterscheidet man:
Intraepitheliale Drüsenzellen
Die sezernierende Zellen sind immer noch Teil des Oberflächenepithels. Dies gilt häufig für Becherzellen, die Muzine (Schleimstoffe) sezernieren. Im respiratorischen Epithel oder im Darmepithel sitzen sie als einzellige Drüsen verstreut, in der Nasenschleimhaut und im Fornix conjunctivae bilden sie kleine Gruppen.
In manchen Organen wie dem Magen oder dem Zervixkanal besteht nahezu das gesamte Oberflächenepithel aus Muzin-sezernierenden Zellen (vgl. muköse Drüse). Diese werden jedoch nicht als Becherzellen bezeichnet.
Extraepitheliale Drüsenzellen
Extraepitheliale Drüsenzellen liegen außerhalb des Epithels, von dem sie abstammen. Dieser Lagetyp gilt für die meisten exokrinen Drüsen. Die sekretorisch aktiven Zellen sind in so genannten Endstücken zusammengefasst, die über einen Ausführungsgang mit der Epitheloberfläche verbunden sind. Große, eigenständige Drüsen besitzen ein weit verzweigtes Ausführungsgangsystem.
Myoepithelzellen
Myoepithelzellen sind kontraktile Epithelzellen, die der Austreibung des Sekrets aus dem Endstück und der Anfangsstrecke des Gangsystems dienen. Histologisch imponieren sie meist als schmale oder sternförmig verzweigte Korbzellen, die den sekretorischen Endstückzellen und dem anschließenden Gangsystem basal anliegen.
Die Myoepithelzellen sind zusammen mit den Drüsenzellen von einer gemeinsamen Basalmembran umgeben. Deshalb und aufgrund weiterer Charakteristika werden sie zu den Epithelzellen gerechnet. Darüber hinaus besitzen sie jedoch auch Eigenschaften von glatten Muskelzellen, nämlich Aktin-, Myosin- und Desmin-Filamente sowie Gap junctions untereinander.
Myoepithelzellen kommen u.a. in folgenden Drüsen vor:
- Glandulae sudoriferae (Schweißdrüsen)
- Glandulae salivatoriae (Speicheldrüsen)
- Glandula mammaria (Milchdrüse)
- Glandula lacrimalis (Tränendrüse)
Literatur
- Lüllmann-Rauch: Taschenlehrbuch Histologie, 5. Auflage, 2015, Thieme-Verlag
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