von altgriechisch: παρά ("para") - neben; ἐγχεῖν ("enchein") - hineingießen
Synonyme: Parenchyma, Funktionsgewebe
Englisch: parenchyma
Als Parenchym bezeichnet man das organspezifische Gewebe im Gegensatz zum interstitiellen Bindegewebe, dem Stroma. Die Funktion eines Organs wird maßgeblich durch das Parenchym wahrgenommen.
Das Parenchym besteht aus spezialisierten Zellen, den Parenchymzellen. Sie erfüllen in ihrer Gesamtheit die eigentliche Aufgabe des Organs. Das Leberparenchym besteht beispielsweise aus Hepatozyten, das Schilddrüsenparenchym aus Thyreozyten.
Das Stroma übt hingegen keine Organfunktion aus, sondern ist im Wesentlichen für die Gewebearchitektur und Versorgung des Parenchyms verantwortlich. Es enthält dementsprechend Faserelemente sowie zu- und abführende Gefäße und Nerven.
Parenchym und interstitielles Bindegewebe sind keine streng getrennten anatomischen Kompartimente, sondern bilden auf mikroskopischer Ebene eine enge funktionelle Einheit. Parenchymzellen und Stromazellen stimmen ihre Zellaktivität aufeinander ab, indem sie sich gegenseitig biochemisch beeinflussen, z.B. durch Wachstumsfaktoren.
Embryologisch leitet sich das Parenchym meist vom Ektoderm oder Endoderm ab.
In der klinischen Alltagssprache wird der Begriff "Parenchym" meist weniger differenziert verwendet. In der Bildgebung bezeichnet er in der Regel einfach das Innere eines Organs, z.B. im Gegensatz zur Organkapsel.
Fachgebiete: Terminologie
Diese Seite wurde zuletzt am 19. November 2020 um 09:36 Uhr bearbeitet.
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