Sekretion
von lateinisch: secernere - absondern
Synonym: Secretio
Englisch: secretion
Definition
Als Sekretion bezeichnet man in der Physiologie die Abgabe von wichtigen Körpersubstanzen, zum Beispiel Hormonen oder Verdauungsenzymen, durch spezialisierte Zellen. Dabei handelt es sich meist um Drüsenzellen, die einzeln oder in Form von Drüsengewebe vorliegen.
In der Biochemie wird der Begriff "Sekretion" wesentlich weiter gefasst. Er umschließt jede Form von organisiertem Stofftransport durch eine Biomembran, der aus einem geschlossenen Kompartiment (i.d.R. einer Zelle) heraus erfolgt. Dabei sind typischerweise Vesikel und Porosomen oder Transporter involviert.
Terminologie
Substanzen, die durch Sekretion entstehen, nennt man Sekrete, das entsprechende Verb heißt sezernieren oder auch sekretieren.
Einteilung
Nach dem Abgabeziel der Sekrete unterscheidet man zwischen endokriner und exokriner Sekretion. Letztere kann man weiter nach dem zellulären Abgabemechanismus differenzieren.
- Endokrine Sekretion (innere Sekretion, Inkretion): Abgabe der relevanten Substanzen ins Blutsystem (gegebenenfalls auch in kommunizierende Flüssigkeitssysteme wie Lymphe oder Liquor). Bei auf diese Weise sezernierten Stoffen handelt es sich meist um Hormone oder regulierende Mediatoren.
- Exokrine Sekretion (äußere Sekretion): Abgabe der relevanten Substanzen durch spezialisierte Drüsenepithelien direkt oder über Drüsengänge zu inneren oder äußeren Oberflächen. Beispiele für exokrine Sekrete sind der Speichel, das Pankreassekret oder der Schweiss. Bei der exokrinen Sekretion unterscheidet man verschiedene Arten der Sekretabgabe:
- Ekkrine Sekretion: Sekretion ohne histologisch nachweisbaren Zytoplasmaverlust
- Merokrine Sekretion: Sekretion mit minimalem Verlust von Zytoplasma
- Apokrine Sekretion: Sekretion durch Abgabe von Teilen der Zelle inklusive des apikalen Teils der Zellmembran
- Holokrine Sekretion: Sekretion unter Zerfall der kompletten Zelle
Zusätzlich lassen sich noch abgrenzen:
- Autokrine Sekretion: Abgabe eines Sekrets, das auf die absondernde Zelle selbst wirkt
- Parakrine Sekretion: Abgabe von Substanzen an die unmittelbare zelluläre Umgebung
Üblicherweise wird auch die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten (Exkretion) als Sekretion bezeichnet.
Pathologie
Die Sekretion von Drüsen kann pathologisch verändert sein. Man unterscheidet:
- gesteigerte Sekretion: Hypersekretion
- vermindere Sekretion: Hyposekretion