Chlortalidon
Handelsnamen: Hygroton, Hydrosan u.a.
Englisch: Chlortalidone
Definition
Chlortalidon ist chemisch gesehen ein Sulfonamid und zählt zu den Thiazid-Diuretika.
Indikationen
Hauptindikationen für eine Verschreibung von Chlortalidon stellen insbesondere Ödeme sowie die arterielle Hypertonie und die Herzinsuffizienz dar. In Deutschland ist im Gegensatz zu Österreich und der Schweiz auch bei renalem Diabetes insipidus ein Einsatz des Medikaments zugelassen.
Allgemeines
Chlortalidon kann zur Monotherapie als Einzelsubstanz, aber auch in Form einer Kombinationstherapie mit anderen Wirkstoffen wie zum Beispiel Atenolol oder Metoprolol herangezogen werden. Kombinationspräparate eignen sich jedoch ausschließlich zur Behandlung des Bluthochdrucks.
Der Arzneistoff wird oral in Form von Tabletten oder Kapseln eingenommen. Im Blut liegt der Wirkstoff zu 75% an Plasmaproteine gebunden vor. Die Plasmahalbwertszeit beträgt hierbei durchschnittlich 40 Stunden, wonach eine renale Elimination folgt.
Wirkmechanismus
Chlortalidon inhibiert im distalen Tubulus-System der Niere den Natriumchlorid-Kanal, sodass weder Natrium noch Chlorid rückresorbiert werden können. So verbleiben diese osmotisch wirksamen Ionen im Tubulus und führen dazu, dass auch Wasser, welches normalerweise den Ionen folgt, nicht rückresorbiert wird. Folglich wird dieses samt Natrium und Chlorid ausgeschieden, was mit einer Entwässerung einhergeht.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Störungen des Flüssigkeitshaushalts: Dehydratation, Hypovolämie
- Störungen des Elektrolythaushalts: Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypercalcämie
- Hyperlipidämie, Hyperurikämie
- Muskelkrämpfe
- Hypotonie
- Kopfschmerzen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden oder Sulfonylharnstoffen
- Nierenfunktionsstörungen
- Leberfunktionsstörungen
- Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Hyponatriämie
- Hyperurikämie, Hyperlipidämie, Hypercalcämie
- Schwangerschaftshypertonie
- Schwangerschaft, Stillzeit