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Bacteroides fragilis

Englisch: Bacteroides fragilis

1. Definition

Bacteroides fragilis gehört zu den Bacteroides und somit zur Familie der Bacteroidaceae. Sie machen die Hauptkomponente der normalen Stuhlflora aus.

2. Allgemeines

Bacteroides werden neben weiteren humanpathogenen Genera wie Porphyromonas, Prevotella und Fusobacterium zu den Bacteroidaceae gezählt. Allen Gattungen ist gemeinsam, dass sie gram-negative, obligat anaerobe, pleomorphe Stäbchen darstellen, die keine Sporen ausbilden können. Dies bedeutet, dass sie sich nur unter sauerstofffreien Bedingungen vermehren können, da aufgrund des Fehlens eines Enzyms Sauerstoff-Abbauprodukte toxisch für ihr Wachstum sind. Deshalb handelt es sich bei durch Bacteroides entstandenen Infektionen meistens um Mischinfektionen mit Aerobiern wie zum Beispiel Staphylokokken, die den Sauerstoff verbrauchen und für optimale Verhältnisse sorgen. Bacteroidaceae sind allesamt sowohl Katalase-positiv, Oxidase-negativ und können mit der von ihnen gebildeten Beta-Lactamase Beta-Lactam-Antibiotika spalten. Die Lipopolysaccharidschicht unterscheidet sich von der von Aerobiern, sodass sie innerhalb des Wirtsorganismus zusätzlich toxisch wirkt.

Bacteroidaceae stellen außerdem die Hauptkomponente der normalen Stuhlflora zusammen, sodass sie die am häufigsten vorkommenden Kommensalen im Körper bilden. Sie sind resistent gegenüber Galle, können Saccharose spalten und sind nicht pigmentiert. Sie sind auch Ursache für den typischen Fäkalgeruch, der durch Abbauprodukte entsteht.

3. Erreger

Bacteroides fragilis ist in der Lage eine Kapsel auszubilden, die den Erreger zusammen mit weiteren Faktoren vor einer Phagozytose schützen kann. Somit ist er im Vergleich zu den Arten, die keine Kapsel ausbilden können, resistenter gegenüber Umwelteinflüssen.

4. Übertragung

Da Bacteroides fragilis zur Normalflora gehört, handelt es sich bei Infektionen meistens um endogene, also von der physiologischen Flora ausgehende Infektionen.

5. Klinik

Bacteroides fragilis führt oft zu Perforations- oder Wundinfektionen, die mit nekrotisierenden Abszessen einhergehen. Eine Appendizitis, Peritonitis sowie Retroperitonealabszesse sind möglich. Eine Blutstrominvasion kann in einer Sepsis resultieren.

6. Diagnostik

7. Therapie

Nekrotisierende Abszesse, die durch eine Infektion mit dem Erreger entstehen, müssen chirurgisch gespalten werden, damit der Erreger durch eine Sauerstoffzufuhr und Drainage bekämpft werden kann. Pharmakologisch gesehen eignen sich Metronidazol, Clindamycin, Cephalosporine (insbesondere Cefoxitin und Cefotetan), Carbapeneme sowie Beta-Lactamase-feste Penicilline wie Piperacillin, oder Penicilline in Kombination mit Beta-Laktamase-Inhibitoren wie Sulbactam oder Clavulansäure für eine Therapie.

8. Resistenz

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21.03.2024, 08:56
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