Piperacillin
Definition
Piperacillin ist ein zu den Penicillinen zählendes Antibiotikum. Es gehört zur Gruppe der Acylaminopenicilline.
Chemie
Piperacillin hat die Summenformel C23H27N5O7S und eine molare Masse von 517,56 g/mol.
Wirkungsspektrum
Das Wirkungsspektrum von Piperacillin geht über das von Benzylpenicillin hinaus. Es wirkt auch gegen gramnegative Stäbchen, Enterobakterien und Anaerobier. Gegen grampositive Kokken wirkt es allerdings schlechter als Benzylpenicillin. Die Wirksamkeit gegenüber grampositiven Kokken ist jedoch ausreichend und mit der des Amoxicillins vergleichbar.
Herausstechend ist die Wirksamkeit von Piperacillin gegen Pseudomonas aeruginosa, einen der wichtigsten Erreger nosokomialer Infektionen.
Pharmakokinetik
Piperacillin wird nach oraler Gabe nicht resorbiert und muss daher parenteral verabreicht werden. Die Halbwertszeit beträgt 60 Minuten, die Elimination erfolgt größtenteils über die Nieren, zu einem geringen Anteil auch über die Galle.
Indikation
Piperacillin wird verwendet bei:
- kalkulierten Therapie von Infektionen, bei denen gramnegative Stäbchen als Erreger anzunehmen sind (z.B. Urogenitaltrakt und Gallenwege)
- Pneumonien beatmeter Patienten bzw. bei Pneumonien mit Pseudomonas aeruginosa als wahrscheinlichem Erreger
- schwerer Sepsis, Endokarditis
- infizierten Verbrennungen
- intraabdominellen Infektionen und Appendizitis
Bei der Behandlung von schweren Infektionen ist die kombinierte Gabe eines Aminoglykosids sinnvoll. Ebenfalls sinnvoll und häufig praktiziert ist die gemeinsame Gabe von Piperacillin und einem Betalaktamaseinhibitor (Combactam oder Tazobactam).
um diese Funktion zu nutzen.