Ein Resistenzgen kodiert für ein Protein, das den Stoffwechsel bzw. Struktur von Zellen so modifiziert, dass sie unempfindlich gegenüber bestimmten schädlichen biologischen oder chemischen Einflussfaktoren (z.B. Antibiotika) werden.
Resistenzgene sind bei Bakterien die Grundlage der Antibiotikaresistenz. Sie sind für gewöhnlich auf Resistenzplasmiden lokalisiert und können durch horizontalen Gentransfer zwischen Bakterien weitergegeben werden. Bestimmte Erreger (z.B. MRSA) können eine Vielzahl verschiedener Resistenzgene besitzen. Antibiotika-Resistenzgene werden in der Mikrobiologie und Genetik als selektive Marker für den Nachweis von Vektoren verwendet. Die Gesamtheit aller Antibiotika-Resistenzgene (ARG) innerhalb eines Mikrobioms wird als Resistom bezeichnet.
Auch vielzellige Organismen weisen Resistenzgene auf. Pflanzen besitzen beispielsweise natürliche Resistenzgene gegen bestimmte Pflanzenpathogene. Sie werden aber auch durch gentechnische Verfahren künstlich in die pflanzliche DNA eingebracht, um gezielt Resistenzen gegen bestimmte Schädlinge oder Herbizide zu erzeugen.
Beim Menschen sind viele Resistenzgene das Ergebnis von Mutationen. Die Mutationen, die zur Sichelzellanämie und Thalassämie führen, erhöhen gleichzeitig die Resistenz gegen Malaria-Infektionen.
Tags: Antibiotikaresistenz, Gen, Resistenz
Fachgebiete: Genetik, Infektiologie, Mikrobiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 22. April 2018 um 08:06 Uhr bearbeitet.
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