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Autoimmune Anti-GFAP-Astrozytopathie

Englisch: autoimmune glial fibrillary acid protein astrocytopathy, GFAP astrocytopathy, autoimmune GFAP astrocytopathy

1. Definition

Die autoimmune Anti-GFAP-Astrozytopathie, kurz GFAP-Astrozytopathie, ist eine seltene entzündliche ZNS-Erkrankung.

2. Epidemiologie

Die GFAP-Astrozytopathie manifestiert sich in der Regel bei Erwachsenen mittleren Alters. Bisher (2024) sind nur wenige Fallserien beschrieben. Möglicherweise besteht eine Assoziation mit einem zugrundeliegenden Tumorleiden.

3. Ätiopathogenese

GFAP ist ein intrazelluläres Strukturprotein des Zytoskeletts von Astrozyten. Bei der GFAP-Astrozytopathie liegen IgG-Autoantikörper vor, die sich gegen GFAP richten, sodass es zu einem Verlust von Astrozyten kommt. Die Bildung der Autoantikörper beruht möglicherweise auf paraneoplastischen oder parainfektiösen Vorgängen. Die genaue Ursache der GFAP-Astrozytopathie ist noch (2024) unklar.

4. Klinik

Die GFAP-Astrozytopathie manifestiert sich oft in Form einer Meningoenzephalitis oder Meningoenzephalomyelitis. Der Verlauf kann akut, subakut oder chronisch sein. Typische Symptome sind:

30 bis 67 % der Patienten berichten über ein grippeähnliches Prodromalstadium.

5. Diagnostik

5.1. Labordiagnostik

Bei der GFAP-Astrozytopathie finden sich erhöhte Anti-GFAP-Antikörper in Liquor oder Serum. Außerdem ist der Liquor entzündlich verändert (erhöhter Proteingehalt, Pleozytose). Koexistierende Autoantikörper wie NMDA-Rezeptor-Antikörper oder Aquaporin-4-Antikörper können vorliegen.

5.2. Radiologie

Methode der Wahl ist die Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns und der spinalen Achse. Typische Befunde im Gehirn sind:

Typische MRT-Befunde finden sich am häufigsten im zervikothorakalen Rückenmark:

  • T2w: hyperintense, longitudinal ausgedehnte Läsionen, oft perizentral und mit unscharfen Grenzen.
  • ggf. fokale Rückenmarksatrophie
  • T1w-KM: Kontrastmittelenhancement möglich

5.3. Nuklearmedizin

Die FDG-PET-CT kann eine erhöhte FDG-Aufnahme zeigen, die auf einen Hypermetabolismus hinweist und oft mit den Regionen mit Signalalterationen im MRT des Gehirns und/oder des Rückenmarks übereinstimmt.

5.4. Neuropathologie

Neuropathologische Merkmale der GFAP-Astrozytopathie sind ausgedehnte perimikrovaskuläre Infiltrate sowie Zeichen der mikroglialen Aktivierung.

6. Differenzialdiagnosen

7. Therapie

Die GFAP-Astrozytopathie spricht meist gut auf Glukokortikoide an. Alternativ kommen andere Immuntherapien wie Rituximab, Mycophenolatmofetil, Azathioprin, Cyclophosphamid oder intravenöse Immunglobuline zum Einsatz.

8. Prognose

Die GFAP-Astrozytopathie verläuft meist monophasisch, kann aber bei ca. 20 % der Patienten rezidivieren. Insgesamt ist die Prognose gut.

Stichworte: Astrozyt, ZNS, ZNS-Erkrankung
Fachgebiete: Neurologie, Radiologie

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21.03.2024, 09:05
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