Papillitis
Definition
Als Papillitis bezeichnet man eine Entzündung des Sehnerves an seiner Austrittsstelle aus dem Augenbulbus (Sehnervenpapille). Durch die Entzündung kann es zu einem akuten Sehverlust kommen.
Ätiologie
Als auslösende Faktoren einer Papillitis kommen Infektionserkrankungen, fortgeleitete Entzündungen, Intoxikationen, allergisch-hyperergische und immunologische Vorgänge in Betracht.
Symptomatik
Im Vordergrund des klinischen Beschwerdebildes steht ein akuter Sehverlust, der vor allem das zentrale Gesichtsfeld betrifft.
Komplikationsbedingt kann es zu einer postneuritischen Atrophie der Sehnervenpapille kommen.
Diagnostik
Bei Druck auf den betroffenen Augenbulbus kann ein dumpfer Schmerz ausgelöst werden. Perimetrisch kann ein Zentralskotom diagnostiziert werden.
Im ophthalmoskopischen Befund zeigt sich eine ödematöse, unscharf begrenzte, hyperämische leicht vorgewölbte Papille.
Differentialdiagnostisch kommt eine Stauungspapille oder ein ischämischer Papilleninfarkt in Betracht. Diese können auf Grund ihrer Lokalisation, der Gesichtfeldeinschränkung und der Sehschärfe unterschieden werden.
Lokalisation | Gesichtsfeld | Sehschärfe | |
---|---|---|---|
Papillitis | ein Auge | Zentralskotom | reduziert |
Stauungspapille | beide Augen | Vergrößerung des blinden Flecks | normal |
Papilleninfarkt | ein Auge | massiver zentraler Ausfall | reduziert |
Therapie
Im Vordergrund steht die Behandlung der Grunderkrankung. Eine weitere symptomatische Therapie mit hochdosierten Kortikosteroiden, Vitamin- B- Substitution sowie durchblutungsfördernde Maßnahmen können erwogen werden.