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Myelopathie

von altgriechisch: μυελός ("myelos") - Mark; πᾰ́θος ("pathos") - Leiden
Englisch: spinal cord disease

1. Definition

Das Krankheitsbild der Myelopathie bezeichnet eine Schädigung des Rückenmarks, die durch Kompression, Durchblutungsstörungen oder ionisierende Strahlung hervorgerufen wird. Das entsprechende Adjektiv lautet myelopathisch.

2. Einteilung

Myelopathien können nach ihrer Genese, ihrem Verlauf und ihrer Lokalisation eingeteilt werden.

2.1. ...nach Ursache

Form Mögliche Ursachen
Kompressionsmyelopathie Tumore (z.B. malignes Melanom) und Wirbelsäulen- bzw. meningeale Metastasen
posttraumatisch (z.B. Halswirbelfraktur)
Nucleus-pulposus-Prolaps
Spinalkanalstenose
Spondylose (spondylogene Myelopathie)
spondylogene Myelopathie
Osteosklerose (osteosklerotische Myelopathie)
Vaskuläre Myelopathie Vaskuläre Malformation
Kavernöses Hämangiom
Gefäßstenosen (z.B. der Arteria spinalis anterior)
Akute Minderversorgung bei Schocksymptomatik
Strahlenmyelopathie Ionisierende Strahlen im Rahmen einer Strahlentherapie

2.2. ...nach Verlauf

Je nach Verlauf unterscheidet man akute und progrediente, sowie Myelopathien mit fluktuierender Symptomatik. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über mögliche Ursachen:

Form Ursache
Akute Myelopathie posttraumatische Blutung
ischämiebedingter Infarkt
Myelitis
Diskushernie
Progrediente Myelopathie Tumor
vaskuläre Ursachen
zervikale Diskushernie

2.3. ...nach Lokalisation

  • Zervikale Myelopathie
  • Thorakale Myelopathie

Aufgrund der hohen Inzidenz wird die zervikale Myelopathie als eigenständiges Krankheitsbild definiert. Ätiologisch stellt sie eine Kompressionsmyelopathie des Zervikalmarks dar, die durch osteophytäre Anbauten der Wirbelkörper (Spinalkanalstenose) oder zervikale Diskusherniationen verursacht wird. Die auf das Rückenmark ausgeübte Kompression kann im weiteren Verlauf zu einer Gefäßkompression der Arteria spinalis anterior führen.

3. Klinik

Die Symptomatik der Myelopathie äußert sich in neurologischen Funktionsausfällen, die von der Höhe der Lokalisation und den betroffenen anatomischen Strukturen (Rückenmarksbahnen, Rückenmarkswurzeln) abhängig sind.

3.1. Zervikale Myelopathie

Die zervikale Myelopathie stellt eine progrediente Verlaufsform dar. Zu Beginn der Erkrankung bestehen leichtgradige motorische (Gangstörungen) und sensible Funktionsausfälle der oberen und/oder unteren Extremitäten. Durch einseitige Kompression können dissoziierten Empfindungsstörungen (Brown-Séquard-Syndrom) auftreten. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es zu zunehmenden motorischen Ausfällen im Sinne spastischer Para- oder Tetraparesen.

3.2. Thorakale Myelopathie

Thorakale Myelopathien weisen ähnliche Symptomatiken wie zervikale Myopathien auf. Sie äußern sich durch

Progredient verlaufende thorakale Myelopathien können die Entwicklung eines Querschnittsyndroms bedingen.

3.3. Vaskuläre Myelopathien

Vaskuläre Myelopathien äußern sich in unterschiedlichen Funktionsausfällen, je nach betroffenem Gefäß.

4. Diagnostik

Die Diagnostik der Myelopathie beruht umfasst:

5. Therapie

Die Therapie der Myelopathie ist ursachen- und verlaufsabhängig. Bei akuter progredienter Symptomatik sollte eine neurochirurgische

angestrebt werden.

Stichworte: Spinalkanalstenose
Fachgebiete: Neurochirurgie, Neurologie

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