Myelographie
Synonyme: Myelografie
Englisch: myelography
Definition
Die Myelographie ist eine radiologische Kontrastdarstellung der Wirbelsäule und des Spinalkanals.
Untersuchungstechnik
Das Prinzip einer Myelographie besteht darin, Kontrastmittel in den spinalen Liquorraum (Subarachnoidalraum) einzubringen und Röntgenaufnahmen in verschiedenen Projektionen anzufertigen. Dazu werden nach Lumbalpunktion etwa 15 ml wasserlösliches Kontrastmittel in den Liquor gegeben.
Im Folgenden werden Aufnahmen in verschiedenen Ebenen des Raums (a.p., seitlich, schräg) und dynamische Aufnahmen (in Streckung, Beugung, Rotation) der Wirbelsäule angefertigt.
RARE-MR-Myelographie
Die RARE-MR-Myelographie ("Rapid Acquisition with Relaxation Enhancement Myelographie") ist eine MRT-Sequenz, bei der sehr schnell "wasserspezifische" Bilder aufgenommen werden. Wie bei der konventionellen Myelographie mit Injektion von Kontrastmittel können dabei Einengungen des Subarachnoidalraums (z.B. durch Tumore) ohne Kontrastmittel gut dargestellt werden.
Diagnostische Bedeutung
Bei Verfügbarkeit von nicht-invasiven modernen Schnittbildverfahren wie MRT und CT hat die Bedeutung der Myelographie abgenommen. Jedoch hat die Myelographie bei speziellen Fragestellungen in der Neurochirurgie und bei Nichtdurchführbarkeit von CT oder MRT immer noch ihre Indikation. Prinzipiell diente die Myelographie vor allem der Diagnostik von Raumforderungen im Spinalkanal. Bei der Auswertung ist auf Kontrastmittelabbrüche und -aussparungen zu achten.
Bei spinalen Wurzelkompressionssyndromen kann in einer Myelographie der Vorteil der dynamischen Aufnahmemöglichkeit genutzt werden um Füllungsdefekte der sogenannten Wurzeltaschen nachzuweisen. Daher dient die Myelographie präoperativ zur Klärung offener Fragen, wenn ein MRT oder CT nicht oder nicht artefaktfrei (z.B. bei Skoliose) durchgeführt werden können.
Nach Kontrastmittelgabe und Myelographie kann auch eine CT angefertigt werden um zusätzlich Schichtbilder unter Kontrastmittelgabe zu erhalten.