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Spinalkanal

Synonyme: Wirbelkanal, Rückenmarkskanal, Canalis vertebralis
Englisch: spinal canal

1. Definition

Der Spinalkanal ist der durch die Wirbelbögen und die dorsale Seite der Wirbelkörper gebildete Kanal innerhalb der Wirbelsäule. In ihm verläuft das Rückenmark und die Cauda equina.

2. Anatomie

Der Spinalkanal reicht vom Foramen occipitale magnum durch die Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule bis zum Hiatus sacralis. Seine ventrale Wand bilden die Wirbelkörper und die Bandscheiben, die laterale und dorsale Begrenzung wird durch die Wirbelbögen geformt.

2.1. Bänder

Im Spinalkanal finden sich zwei langgestreckte, widerstandsfähige Bänder:

Zwischen den Wirbeln liegen Austrittsöffnungen für die Spinalnerven, die Zwischenwirbellöcher (Foramina intervertebralia).

2.2. Rückenmarkshäute

Das im Spinalkanal verlaufende Rückenmark ist wie das Gehirn von spezialisierten Gewebeschichten umgeben, den Rückenmarkshäuten (Meningen). Die äußerste Schicht bildet das mit den Wirbeln verwachsene Periost, das auch als das äußere Blatt bzw. Stratum periostale der Dura mater spinalis bezeichnet wird. Darunter liegt die äußere Rückenmarkshaut, das Stratum meningeale der Dura mater spinalis. Ihr liegt innen die Spinnwebenhaut (Arachnoidea spinalis) an, der sich zum Rückenmark hin die weiche Rückenmarkshaut (Pia mater spinalis) anschließt.

Das Stratum meningeale der Dura mater spinalis (also die Dura mater im engeren Sinn) nennt man im klinischen Sprachgebrauch auch "Duralsack".

2.3. Spalträume des Spinalkanals

Im Spinalkanal lassen sich zwischen den Rückenmarkshäuten mehrere Spalträume differenzieren:

  • Epiduralraum (Spatium epidurale): Er liegt zwischen dem Stratum periostale (Periost) und dem Stratum meningeale der Dura mater spinalis (Duralsack). Hier findet man Fettgewebe und den epiduralen Venenplexus.
  • Subduralraum (Spatium subdurale): Er liegt zwischen der Dura mater spinalis und der Arachnoidea spinalis und ist unter normalen Umständen nur spaltförmig vorhanden.
  • Subarachnoidalraum (Spatium subarachnoidale): Er liegt zwischen der Arachnoidea spinalis und der Pia mater spinalis. Er ist mit Liquor gefüllt.

3. Klinik

Der Epiduralraum des Spinalkanals ist das Zielgebiet der Epiduroskopie und der epiduralen Infiltration.

Der Subarachnoidalraum des Spinalkanals ist das Zielgebiet der Liquorpunktion und der Myelographie.

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