Amphetaminintoxikation
Synonym: Amphetaminvergiftung
Englisch: amphetamine intoxication
Definition
Eine Amphetaminintoxikation liegt vor, wenn eine toxische Menge an Amphetamin oder einem seiner Derivate aufgenommen wurde.
Abgrenzung
Die Amphetaminintoxikation ist von einer Intoxikation mit den Modedrogen MDMA ("Ecstasy") und MDA ("Eve") abzugrenzen. Obwohl zwischen den Substanzen chemische Verwandtschaft besteht – Amphetamin und seine Derivate sowie MDMA/MDA sind allesamt Phenylethylamin-Derivate – stellt die Intoxikation mit MDMA und MDA ein eigenständiges Syndrom dar.
Toxische Dosis
Im Tiermodell zeigt sich bei Amphetamin eine LD50 Dosis von 21 mg·kg-1 (Maus) bei peroraler Aufnahme. Bei subkutaner Applikation liegt die LD50 bei 12 mg·kg-1 (Maus).
Pharmakologie
Gesteigerte Ausschüttung der Neurotransmitter Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin in den synaptischen Spalt sowie Reuptake-Hemmung derselben.
Symptome
Die Amphetaminintoxikation lässt sich in 4 Schweregrade mit folgenden Symptomen unterteilen:
- Unruhe, Irritabilität, Insomnie, Tremor, Hyperreflexie, Mydriasis, Flush
- Hypertonie, Tachykardie, Herzrhythmusstörungen, Hyperpyrexie, Verwirrtheit
- Delir, Modellpsychose, Halluzinationen, Angst, Agitiertheit
- Krämpfe, Koma, Schock, Herzstillstand
Des Weiteren können auftreten: Übelkeit, Emesis, Diarrhoe, Tenesmus, Vasospasmen (unter Umständen mit Schlaganfall oder Myokardinfarkt als Folge).
Therapie
Falls möglich, sollten eine Magenspülung und die Applikation von Aktivkohle zwecks Verminderung der Resorption erfolgen. Die weitere Therapie erfolgt symptomatisch. Zumeist sind Sedierung und antipsychotische Maßnahmen sinnvoll (z.B. durch Haloperidol zu 5-10 mg i.m.). Gegen Krämpfe kann Diazepam zu 10 mg i.v. verabreicht werden. Unter Umständen sind Calciumantagonisten (z.B. Nifedipin p.o.) oder Glycerintrinitrat s.l. angezeigt. Weiterhin nötig können sein: Antiarrhythmika, Flüssigkeitszufuhr, Elektrolyt- und Azidose-Ausgleich.
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