Altershypogonadismus
Synonym: Late-Onset-Hypogonadismus
Englisch: late-onset-hypogonadism
Definition
Der Altershypogonadismus ist eine Erkrankung des fortgeschrittenen Lebensalters beim Mann, die durch eine Unterfunktion der Keimdrüsen (Gonaden) und einen konsekutiven Testosteronmangel charakterisiert ist.
siehe auch: Hypogonadismus
Ätiologie
Der Testosteronmangel geht auf eine altersbedingte Unterfunktion der Gonaden zurück, im Sinne eines primären Hypogonadismus. Risikofaktoren für die Entwicklung eines Altershypogonadismus sind u.a.:
- Adipositas
- Diabetes mellitus
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- Medikamente mit Wirkung auf das Hormonsystem (z.B. Östrogene, Kortikosteroide)
- Metabolisches Syndrom
Pathophysiologie
Mit fortschreitendem Alter (ab etwa 40 Jahren) sinkt der Testosteronspiegel jährlich um etwa 1 %. Die Bioverfügbarkeit von Testosteron wird zudem durch einen gleichzeitigen Anstieg des Sexualhormon-bindenen Globulins (SHBG) reduziert.
Klinik
Die Symptome, die mit einem Altershypogonadismus einhergehen, sind häufig unspezifisch. Sie beginnen meist ab der 5. Lebensdekade. Zu den Symptomen zählen z.B.:
- Libidoverlust
- erektile Dysfunktion
- Osteoporose
- Zunahme des viszeralen Fettgewebes
- verminderter Haarwuchs
- Schlafstörungen
- kognitive Beeinträchtigungen
- Gynäkomastie
- Abnahme der Muskelmasse
- Dysthymie oder Depression
Diagnostik
In der körperlichen Untersuchung wird neben der Untersuchung des Genitals nach Hinweisen auf einen Testosteronmangel (reduzierte Körperbehaarung, Muskelmasse oder stammbetonte Adipositas) gesucht.
Im Labor wird der Testosteronspiegel ermittelt. Die Bestimmung erfolgt morgens im Nüchternzustand und wird an mehreren Tagen wiederholt. Des Weiteren werden die Hormone LH, FSH, Prolaktin, SHBG, Albumin und PSA bestimmt.
Differentialdiagnostisch muss unter Umständen ein sekundärer Hypogonadismus (z.B. durch ein Hypophysenadenom) mittels kranialer Bildgebung abgegrenzt werden.
Therapie
Im Vordergrund steht zunächst die Behandlung von Risikofaktoren (z.B. Diabetes mellitus, Adipositas). Bei persistierenden Beschwerden kann eine Testosteronsubstitution erfolgen, beispielsweise transdermal mit einem Gel. Der therapeutische Nutzen der Hormonsubstitution wird kontrovers diskutiert.
Während der Therapie erfolgen regelmäßige Laborkontrollen (PSA, Blutbild, Blutfette, Leberwerte, Testosteronspiegel).
Prävention
Folgende Faktoren können der Entwicklung eines Altershypogonadismus vorbeugen:
- Vermeidung von Alkohol
- Reduktion des Körpergewichts
- ausgewogene Ernährung
- regelmäßige Bewegung
- Rauchentwöhnuung
Literatur
- Pschyrembel online – Altershypogonadismus, abgerufen am 08.05.2023
- LaDR.de – Testosteronmangel: Altershypogonadismus richtig diagnostizieren, abgerufen am 08.05.2023
- Gesundheit.gv.at – Testosteronmangel im Alter, abgerufen am 08.05.2023
um diese Funktion zu nutzen.