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Synkope

von altgriechisch: σύν ("syn") - zusammen und κόπτειν ("koptein") - schlagen
Synonyme: Blackout, Kollaps, Kreislaufkollaps
Englisch: Syncope

1. Definition

Die Synkope, auch Kreislaufkollaps genannt, ist ein kurzer, spontan reversibler Bewusstseinsverlust infolge einer gestörten Durchblutung des Gehirns (zerebrale Ischämie). Sie geht mit einem Verlust der Haltungskontrolle einher.

2. Einteilung

Synkopen werden in der Literatur nach unterschiedlichen Kriterien eingeteilt. Die hier gewählte Einteilung ist nur eine Möglichkeit.

2.1. Vaskulär bedingte Synkopen

2.2. Kardial bedingte Synkopen

2.3. Neurogene Synkopen

Neurogene Synkopen werden auch als vasovagale Synkopen oder Reflexsynkopen bezeichnet. Dazu zählen:

2.4. Arzneimittel-induzierte Synkopen

2.5. Psychogene Synkopen

2.6. Synkopen unklarer Ursache

Synkopen unklarer Ursache sind alle Synkopen, die sich nicht klar einordnen lassen.

3. Differentialdiagnose

Von den durchblutungsbedingten Synkopen abgegrenzt wird der Bewusstseinsverlust aufgrund anderer Ursachen, z.B.

Klinisch sind diese Differentialdiagnosen von den "echten" Synkopen nur schwer zu unterscheiden. Dazu bedarf es in der Regel weiterführender Diagnostik.

4. Symptome

Der genaue Ablauf einer Synkope kann individuell sehr unterschiedlich sein. Sie ist gekennzeichnet durch eine reversible Bewusstlosigkeit, die von Myoklonien begleitet sein kann. Die Patienten sind häufig blass.

4.1. Prodromi

In vielen Fällen kündigt sich die Synkope zuvor durch entsprechende Warnzeichen (Prodromi) an. Zu diesen zählen beispielsweise:

Palpitationen können sowohl vor als auch im Anschluss an eine Synkope auftreten. Darüber hinaus sind Verwirrtheit und manchmal auch Inkontinenz möglich. Fällt der Patient infolge der Synkope zu Boden, treten häufig Sturzverletzungen auf.

5. Anamnese

Die Anamnese spielt bei der Diagnostik von Synkopen eine entscheidende Rolle. Dabei sollten vor allem folgende Punkte abgeklärt werden:

  • Umstände der Synkope (5 P's)
    • Prodromi (Vorwarnsymptome)?
    • Precipitants (Vorangehende Ereignisse bzw. situative Auslöser)?
    • Position (Lageabhängigkeit der Beschwerden)?
    • Palpitationen?
    • Post-Event (z.B. Übelkeit und Erbrechen bei einer vasovagalen Synkope)?

Die Anamneseerhebung kann durch Score-Systeme wie den Calgary-Syncope-Score ergänzt werden. Bei mangelhaften eigenen Angaben des Patienten spielt auch die Fremdanamnese eine wichtige Rolle.

6. Diagnostik

Wegen des sporadischen und vorübergehenden Auftretens von Synkopen ist die Diagnostik häufig erschwert. Bei einer isolierten Synkope ohne neurologische Symptome sind EEG, Carotisdoppler und zerebrale Bildgebung nicht indiziert (Klasse-III-Empfehlung). Zu den Untersuchungsverfahren, die unter anderem eingesetzt werden, zählen:

7. Therapie

Die Therapie richtet sich nach der auslösenden Ursache. Als Erstmaßnahme ist bei unkomplizierten Synkopen (z.B. bei orthostatischer Hypotonie) eine Beinhochlagerung, ggf. ergänzt durch kreislaufstabilsierende Arzneimittel, sinnvoll. Zudem sollte eine Aufklärung über das Verhalten in Auslösesituationen erfolgen und auf eine ausreichende Trinkmenge und Kochsalzzufuhr geachtet werden. Ein tägliches Stehtraining ist die wichtigste Maßnahme zur Rezidivprophylaxe.

8. Quelle

  • Diehl R. et al., Synkopen, S1-Leitlinie 2020, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie.

9. Weblinks

Dr. med. Barbara Bellmann
Peer reviewed am 17.10.2022 von Dr. med. Barbara Bellmann

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