Tramazolin
Handelsnamen: Biciron®, Infectoschnupf®, Rhinospray®
Synonyme: Tramazolinum, Tramazolini hydrochloridum, Tramazolinhydrochlorid
Definition
Tramazolin ist ein Sympathomimetikum mit gefäßverengender und abschwellender Wirkung. Es wird u.a. zur symptomatischen Therapie einer nicht-infektiösen Konjunktivitis eingesetzt.
Chemie
Tramazolin ist eine aromatische Verbindung mit der Summenformel:
- C13H17N3
Die IUPAC-Bezeichnung des heterozyklischen Moleküls lautet 2-(5,6,7,8-Tetrahydro-1-naphthylamino)-2-imidazolin. Bei Zimmertemperatur liegt Tramazolin als Feststoff vor, der Schmelzpunkt liegt bei etwa 143 °C. Der Arzneistoff gehört zur Gruppe der Imidazolin-Derivate. Pharmakologisch verwendet wird das Hydrochlorid des Tramazolins.
Wirkungsmechanismus
Tramazolin wirkt als hochpotentes Alpha-Sympathomimetikum und stimuliert die Alpha-Adrenorezeptoren des Sympathikus. Dadurch kommt es zu einer Verengung der kleinen und der großen Blutgefäße und somit zur Schleimhautabschwellung. Vorteil des Wirkstoffs ist seine stark selektive Wirkung auf die genannten Rezeptoren.
Pharmakokinetik
Die Resorption von Tramazolin beträgt bei den üblichen Applikationsformel etwa 60 - 80 %, die Halbwertszeit liegt bei rund sechs Stunden. Im Organismus kommt es zu einer Anreicherung in verschiedenen Organen, die stärkste Akkumulation findet sich in der Leber. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über die Niere.
Indikationen
Der Wirkstoff Tramazolin wird in Form von Augentropfen oder als Nasenspray bei folgenden Indikationen eingesetzt:
- allergische Konjunktivitis
- unspezifische Augenreizungen
- allergische Rhinitis
- Rhinitis acuta
- Sinusitis
- Tubenkatarrh mit Rhinitis
Kontraindikationen
- Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Tramazolin.
- Rhinitis sicca
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Keratokonjunktivitis sicca
- Phäochromozytom
- Hyperthyreose
- Diabetes mellitus
- Glaukom
- KHK
- Hypertonie
Nebenwirkungen
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Tramazolin und anderen Wirkstoffen sind möglich. Folgende Arzneimittel sollten nicht gemeinsam mit Tramazolin eingenommen werden:
- Trizyklische Antidepressiva und MAO-Hemmer können zusammen mit Tramazolin eine hypertensive Krise auslösen, das Gleiche gilt für die Wirkstoffe Reserpin und Guanethidin.
- Atropinsulfat, Insulin, Propranolol und eine Reihe von Anästhetika können ebenfalls während einer Tramazolin-Therapie zu Symptomen wie Bluthochdruck und Tachykardie führen.
- Sedierende Wirkstoffe, wie Alkohol, Neuroleptika und Tranquilizer, sowie schlaffördernde Wirkstoffe können durch Tramazolin in ihrer Wirkung verstärkt werden.
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