Reserpin
Definition
Reserpin ist ein Arzneistoff aus der Klasse der Antisympathotonika. Es hemmt die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dopamin durch Blockade der Transportfunktion von VMAT2. In höheren Dosen bewirkt es allerdings eine Entleerung der Speicher.
Herkunft
Reserpin ist ein natürlich vorkommendes Alkaloid aus der Indischen Schlangenwurzel (Rauvolfia serpentina).
Summenformel
C33H40N2O9
Zentrale Wirkung
- Depression
- Sedierung
- Parkinsonoid (aufgrund Dopaminverarmung)
- Diarrhoe
- Ulcus
Nebenwirkungen
- Orthostatische Dysregulation
- Bradykardie
- Verstopfte Nase
- Natrium- und Wasserretention
- Diarrhoe
- Steigerung der Magensäuresekretion
Aufgrund dieser Nebenwirkungen ist Reserpin als Antihypertensivum kein Mittel der ersten Wahl.
Indikation
- Antihypertensive Kombinationstherapie zusammen mit Clopamid (Briserin®)
In der 1950er Jahren wurde Reserpin auch bei Psychosen eingesetzt. In dieser Indikation ist es mittlerweile weitgehend durch neuere Wirkstoffe verdrängt worden. Reserpin wird jedoch gelegentlich in geringer Dosierung als Begleittherapie zusätzlich zu anderen Antipsychotika bei therapierefraktären Patienten eingesetzt. Dadurch kann zusätzlich zur Dopaminblockade eine Dopaminverarmung im synaptischen Spalt erzielt werden.
Intoxikation
Bei Überdosierung kann es zu einer Intoxikation kommen. Die Anzeichen sind Hypotonie, Bradykardie, Schwellungen der Schleimhäute, Somnolenz, Hypothermie und unter Umständen auch Krämpfe. Im Vordergrund der Therapie der Vergiftung stehen resorptionsvermindernde Maßnahmen (Aktivkohle, Natriumsulfat). Bei Krämpfen kann auf Diazepam zurückgegriffen werden. Gegebenenfalls wird Atropin gegen starke Bradykardie appliziert.
um diese Funktion zu nutzen.