Synonyme: TRP-Rezeptor
Englisch: transient receptor potential channel
TRP-Kanäle sind eine Familie von ligandengesteuerten Ionenkanälen, die bei Aktivierung einen Einstrom von Kationen ermöglichen. Sie spielen v.a. eine Rolle in der Temperatur- und Schmerzwahrnehmung.
TRP-Kanäle bestehen aus sechs Transmembrandomänen, die jeweils die Zellmembran durchziehen. Die Porenschleife befindet sich dabei zwischen Segment 5 und 6 des Ionenkanals. Die N- und C-Termini liegen auf der zytosolischen Seite der Zellmembran.
TRP-Kanäle sind nichtselektive Kationenkanäle, die für unterschiedliche Kationen permeabel sind, u.a. für Natrium (Na+), Kalium (K+), Calcium (Ca2+) und Magnesium (Mg2+).
Es handelt sich bei der Familie der TRP-Känale um polymodale Rezeptoren, die durch verschiedene extrazelluläre und intrazelluläre Stimuli aktiviert werden. Sie spielen u.a. eine wichtige Rolle bei der Thermozeption (Kälte- und Wärmeempfinden) sowie bei der Geschmacks- und Schmerzwahrnehmung.
Man kann TRP-Kanäle einerseits in Unterfamilien gliedern oder sie nach ihren funktionellen Eigenschaften einteilen:
In Hefen wurde kürzlich die achte TRP-Familie identifiziert und als TRPY bezeichnet. Der prominenteste Vertreter dieser Familie ist der TRPY1-Kanal.
Nach Denis und Cyert werden die TRP-Kanäle phylogenetisch wie folgt unterteilt:
Die Bedeutung der TRP-Kanäle wird v.a. durch die Anzahl an genetisch bedingten Erkrankungen deutlich, die durch eine Mutationen in dem jeweils zugrunde liegenden TRP-Gen verursacht werden. Eine aberrante TRP-Funktion kann sich u.a. durch eine Vielzahl verschiedener Störungen manifestieren, die u.a. das Skelett, die Haut, das Nervensystem, die Sinnesorgane, die Nieren und das Herz betreffen.
Aufgrund ihrer Vielfältigkeit besteht ein großes pharmakologisches Interesse an den TRP-Kanälen. Verbindungen, die TRPV1, TRPV3, TRPV4, TRPA1 und TRPM8 modulieren, werden bereits (2020) in klinischen Studien evaluiert.
Tags: Ionenkanal
Fachgebiete: Pharmakologie, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 11. März 2021 um 11:03 Uhr bearbeitet.
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Dr. rer. nat. Rüdiger W. Seidel
Apotheker/in