Synonym: Transienter Rezeptor-Potential-Kationenkanal, klassische Unterfamilie, Subtyp 6
Englisch: transient receptor potential canonical 6
TRPC6 ist ein transmembranärer, ligandengesteuerter, unselektiver Kationenkanal aus der Gruppe der TRP-Kanäle.
Physiologisch wird TRPC6 durch Diacylglycerol (DAG) aktiviert und bewirkt unter anderem einen Einstrom von Calciumionen. TRPC6 ist ein wichtiger Bestandteil der Schlitzmembran in Nierenglomeruli. Er kommt u.a. auch im ZNS oder in der Haut vor.
Der TRPC6-Kanal soll zudem eine Rolle bei der hypoxischen Vasokonstriktion im Rahmen des Euler-Liljestrand-Mechanismus spielen, dies ist aber aktuell (2020) noch Gegenstand der Forschung.
Mutationen von TRPC6 führen zu einer Form der familiären fokal sklerosierenden Glomerulonephritis.
Hyperforin, ein Inhaltsstoff des Johanniskrauts, bewirkt eine Aktivierung von TRPC6. Folge ist eine erhöhte intrazelluläre Ca2+-Konzentration. Dies stimuliert in der unteren Epidermis die Proliferation der Keratinozyten, in der oberen Epidermis die Differenzierung und Verhornung. Die topische Gabe von Hyperforin könnte daher vorteilhaft bei atopischer Dermatitis oder Psoriasis sein.[1][2]
Weiterhin bewirkt Hyperforin über TRPC6 eine Hemmung des neuronalen Reuptakes (Wiederaufnahme von Neurotransmittern). Dies könnten eine Erklärung für die antidepressive Wirkung des Johanniskrauts sein.[3][4]
Außerdem spielt TRPC6 bei der Entstehung von Juckreiz eine Rolle.[5]
Tags: TRP-Kanal
Fachgebiete: Pharmakologie, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 22. Dezember 2020 um 17:35 Uhr bearbeitet.
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Dr. rer. nat. Rüdiger W. Seidel
Apotheker/in