Kalziumstoffwechsel
Synonyme: Kalziumhaushalt, Calciumstoffwechsel
Englisch: calcium metabolism
Definition
Unter dem Kalziumstoffwechsel versteht man alle Stoffwechselvorgänge, die der Aufnahme, Verteilung, Speicherung und Ausscheidung von Kalzium im Körper dienen. Ziel des Kalziumstoffwechsels ist es, eine Homöostase von Kalziumionen in den verschiedenen Körperflüssigkeiten zu erzeugen. Diese Homöostase ist für die biologischen Funktionen, die kalziumabhängig sind, unabdingbar.
Hintergrund
Kalzium ist eines der am häufigsten vorkommenden Elemente des menschlichen Körpers. Ein erwachsener menschlicher Organismus enthält ca. 1 kg an Kalziumsalzen. 99% sind in Form von Kalziumphosphatverbindungen in den Knochen und Zähnen gebunden. Die Kalziumkonzentration in der Intrazellulärflüssigkeit ist mit weniger als 0.0002 mmol/l etwa 7.000mal kleiner als im Blutplasma (1,4 mmol/l).
Resorption
Nur ein Teil des mit der Nahrung aufgenommenen Kalziums wird im Darm über den Bürstensaum der Darmschleimhaut des Dünndarms resorbiert. Gut resorbierbares Nahrungskalzium stammt überwiegend aus Milchprodukten, pflanzliches Kalzium liegt meist in Form schwer resorbierbarer Komplexverbindungen (Oxalate, Phytate) vor.
Der Transport erfolgt teils aktiv durch die Enterozyten, teils passiv parazellulär. Beim aktiven Transport wird Kalzium durch TRPV6 in die Enterozyten transportiert. Intrazellulär wird es an das Calbindin gebunden und in das endoplasmatische Retikulum eingeschleust. Von dort gelangt es zum basalen Zellpol der Epithelzelle, ohne das Zytosol zu passieren. Am basalen Zellpol wird es durch PMCA1 aus der Zelle ausgeschieden.
Die aktive Resorption ist Vitamin-D-abhängig. Sie basiert auf der Calcitriol-Konzentration im Blut.