Senna
Synonyme: Sennes, Sennespflanze, Senna alexandrina, Alexandrinische Senna u.a.
Latein: Cassia angustifolia
Pharmazeutische Droge: Sennesblätter (Sennae folium)
Handelsnamen: Alasenn®, Agiolax®, Neda®, Sennalax® u.a.
Englisch: senna alexandrina, Alexandrian Senna, Egyptian Senna, East Indian Senna
Definition
Senna gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die in der Pflanze enthaltenen Wirkstoffe werden in der Medizin als Phytotherapeutikum eingesetzt.
Hintergrund
Senna ist ein bis zu 1,5 m hoher Strauch mit braungrünen Hülsenfrüchten, der in Ägypten, Sudan, Somalia und Südindien beheimatet ist. In der Naturheilkunde finden Blätter und Früchte Verwendung. Die Volksmedizin verwendet Senna traditionell als Laxans. So kommt die Pflanze auch zur Darmentleerung bzw. Darmreinigung vor einem diagnostischen oder chirurgischen Eingriff zum Einsatz.
Senna-haltige Arzneimittel hatten zeitweilig einen schlechten Ruf. Dies basierte teilweise auf publizierten Befunden, wonach der Inhaltsstoff Anthranoid mutagen wirken soll. Dieser Effekt wurde jedoch für Senna in präklinischen sowie klinischen Untersuchungen nicht bestätigt. Es konnten zudem weder teratogene noch genotoxische Eigenschaften festgestellt werden. Außerdem wurde in einer Langzeit-Studie über 2 Jahre mit Sennosiden kein kanzerogenes Potential der Pflanze nachgewiesen (Mitchell JM et al. 2006). Auch die Autoren einer gezielten Humanstudie konnten keinen Zusammenhang zwischen der Applikation von Anthranoid-haltigen Präparaten und dem Auftreten eines Kolonkarzinoms finden (Nascimbeni R et al. 2002).
Wirkstoffe
Zu den Hauptkomponenten gehören Sennoside, Anthranoide, Flavonoide, Schleimstoffe sowie Harze.
Wirkung
Dem Naturheilmittel werden laxante Eigenschaften zugeschrieben. Die Toxizität von Senna und Sennosiden wird durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt.
Indikationen
Senna wird im Rahmen der supportiven Therapie der Obstipation kurzfristig (max. 1-2 Wochen) verabreicht.
Applikationsformen
Das Naturheilmittel wird oral in Form von Tabletten, Kapseln sowie als Arzneittee, Teeaufgusspulver oder Granulat appliziert.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Wasser- und Elektrolyt-Verlust, Hypokaliämie
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Darmreizung, Diarrhoe
- Darmstenose, Darmatonie, Pseudomelanosis coli
- Funktionsstörungen des Herzens
- Inanition
- Muskelkrämpfe
- Hämaturie, Albuminurie
- Allergische Reaktionen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Ileus
- abdominale Schmerzen, entzündliche Darmerkrankungen, u.a. Appendizitis, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn
- Diabetes mellitus
- Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Säuglinge und Kinder aufgrund mangelnder Untersuchungen
Die Anwendung über längere Zeiträume ist kontraindiziert.
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