Synonym: Schädelbruch
Unter einer Schädelfraktur versteht man einen Knochenbruch im Bereich des Schädels.
In der Regel werden Schädelfrakturen durch eine direkte Krafteinwirkung hervorgerufen (z.B. im Rahmen eines Sportunfalls oder eines Verkehrsunfalls). Sie treten häufig im Rahmen von Schädel-Hirn-Traumen auf.
Man unterscheidet die Kalottenfraktur, die Schädelbasisfraktur und die Gesichtsschädelfraktur. Eine zeitliche Einteilung in der Rechtsmedizin bietet die Puppe-Regel.
Zu den Gesichtsschädelfrakturen gehören:
Die zentralen Mittelgesichtsfrakturen werden nach Le Fort eingeteilt.
Bei den Schädelbasisfrakturen unterscheidet man die frontobasalen Frakturen mit Beziehung zu den Nasennebenhöhlen, frontolaterale Frakturen mit Einbeziehung der Orbita sowie die laterobasalen Frakturen mit Einbeziehung der Felsenbeine.
Die frontobasalen Frakturen werden nach Escher eingeteit.
Unter der Kalottenfraktur versteht man einen Knochenbruch im Bereich der Schädelkalotte.
Die Klinik wird durch die Art der Fraktur bestimmt. Generell führen Schädelfrakturen zu ausgeprägten Blutungen und Schwellungen, da die Blutversorgung des Schädels sehr gut ist.
Mögliche weitere Symptome sind Blutungen aus der Nase oder den Ohren, eine eingeschränkte Beweglichkeit des Bulbus und Doppelbilder, ein Enophthalmus, eine sichtbare und tastbare Stufenbildung im Bereich des Gesichts sowie Sensibilitätsstörungen unterhalb der Augenlider.
Das Leitsymptom der Mittelgesichtsfraktur ist eine Okklusionsstörung. Ein Monokelhämatom oder ein Brillenhämatom weist dagegen auf eine Schädelbasisfraktur hin.
Vor allem begleitende Verletzungen des Gehirns, Hirnblutungen, Zerreißungen der Dura mater, Verletzung der Hirnnerven sowie in das Gehirn aufsteigende Infektionen mit Encephalitis sind mögliche Komplikationen einer Schädelfraktur.
Klinik und Verletzungsmechanismus können auf die Diagnose hinweisen. Grundlegend ist die körperliche Untersuchung.
Anschließend werden Röntgenaufnahmen des Schädels in zwei Ebenen angefertigt, welche ggf. durch Spezialaufnahmen der Orbita, der Nasennebenhöhlen oder des Kiefergelenks ergänzt werden sollten.
Weiterhin wird die Halswirbelsäule geröntgt und eine Dens-Zielaufnahme angefertigt, um mögliche Begleitverletzungen frühzeitig zu erkennen.
Ein Computertomogramm des Schädels kann angeschlossen werden. Auf diesen lassen sich Frakturen sicher erkennen.
Mit Ausnahme der Nasenbeinfraktur und der linearen Kalottenfraktur werden die Schädelfrakturen in der Regel operativ behandelt. Vor allem bei Gesichtsschädelfrakturen sollte frühzeitig eine Intubation erwogen werden, um einer Aspiration vorzubeugen.
Die Art der Fraktur sowie eventuelle Komplikationen bestimmen die Prognose.
Tags: Fraktur
Diese Seite wurde zuletzt am 4. August 2019 um 10:11 Uhr bearbeitet.
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